DUST (SWE) - Soulburst
Mehr über Dust (SWE)
- Genre:
- Classic / Blues / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Attitude Recordings
- Release:
- 20.05.2016
- Sun Rising
- King Is Coming
- Come On
- Waiting For You
- Bad Boy
- Free
- Soul Stealer
- Keltic Wheel
- Blind
Rockt, groovt, überzeugt!
Auch wenn das 2014er Debüt "Tequila Shiver" durchweg positive Resonanz mit sich brachte, scheint sich dieses Quartett aus Stockholm in gewisser Weise neu definieren zu wollen. Weniger musikalisch, denn die Burschen haben sich von ihrer Basis nicht wirklich entfernt, sondern offenbar in Bezug auf das Erscheinungsbild.
Durchaus berechtigt, denn das neue Logo wie auch das Cover von "Soulburst" machen auf Anhieb klar, dass die Reise nun geradewegs in die Vergangenheit geht. Der Retro-Look passt DUST insgesamt auch ganz vorzüglich, schließlich war das auf dem Erstling bei weitem noch nicht so eindeutig auszumachen. Doch optische Aspekte spielen bei dieser Band ohnehin nur eine Nebenrolle, wie spätestens nach dem ersten Durchlauf von "Soulburst" klar ist. Sonnenklar sogar, wenn man so will, denn mit dem Opener 'Sun Rising' geht wohl für jeden Freund von klassischem, tief in den 70er Jahren verankerten Hard Rock nicht nur sprichwörtlich die Sonne auf.
Doch damit hat der Vierer sein Pulver noch lange nicht verschossen, die Tracks wissen allesamt – völlig unabhängig davon, ob es dynamisch-treibend zur Sache geht, DUST sich der tiefschürfenden Blues-Variante hingibt, oder aber die Songs mit sattem Groove aus den Boxen gekracht kommen - zu überzeugen und verfügen über das gewisse "Etwas", das notwendig ist um aus brauchbaren Songs Ohrwürmer zu machen.
Zwar lassen sich die für dieses Album einflussreichsten Referenzen immer wieder heraushören, doch wer sich an Helden wie FREE, BAD COMPANY, die frühen WHITESNAKE sowie DEEP PURPLE zur Coverdale/Hughes-Phase nicht nur heranwagt, sondern dieses Unterfangen auch noch unfallfrei absolvieren kann, muss einfach etwas drauf haben.
Das wird DUST auch sicher niemand absprechen. Angeführt vom beeindruckenden Frontmann Roger Solander, der sich zwar ab und zu überdeutlich auf die Fährte des jungen David Coverdale begibt, den Großteil der Tracks jedoch mit seiner recht eigenständig klingenden Stimme, die irgendwo zwischen Ray Gillen und dem früheren THE QUILL-Sänger Magnus Ekwall zu verorten ist, prägt, gelingt es der Formation mit fast schon an Frechheit grenzendem Selbstvertrauen sämtliche Anleihen bei besagten Referenzen auf locker-lässige Weise in die Songs zu integrieren und dennoch eine eigene Duftmarke zu versprühen. Yezz!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer