DVNE - Etemen Aenka
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2021
Mehr über Dvne
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 19.03.2021
- Enûma Eliš
- Towers
- Court Of The Matriarch
- Weighing Of The Heart
- Omega Severer
- Adræden
- Sì-XIV
- Mleccha
- Asphodel
- Satuya
Wer hier hinein will muß erst den Schlüssel finden.
DVNE ist eine Band aus Edinburgh, deren Name sich von Frank Herberts "Dune"-Epos (zu deutsch "Der Wüstenplanet") ableitet. Das erste Album "Asheran" stand dann auch in Verbindung mit den wüsten Welten, doch mit dem zweiten Album weitet man das Territotium offenbar aus. Denn sowohl sein Titel "Etemen Ænka" als auch Songnamen wie 'Enûma Eliš' oder 'Mleccha' führen in babylonische sowie sanskritische Mythenwelten. Wir hören also wieder ein Konzeptalbum.
Stilistisch ist DVNE relativ schwer zu verorten, denn es gibt Einflüsse von Progressive, Stoner, Psychedelic, Post, Sludge und Doom Metal. Und auch der Gesang wechselt ständig, von harsch shoutend bis clean säuselnd. Die Musik kann aber auch zeitweise auf Gesang verzichten und sich in Wellen aufbauen.
Das ist anfangs zugegebenermaßen recht schwer zu fassen, denn die Musik verlangt vom Hörer, einzutauchen und sich eingehend mit der Materie zu beschäftigen. Massive Gitarrenwände, wüste Brüllerei und verschachtelte Rhythmen stellen hier Hindernisse dar, die überwunden werden müssen, doch auch zarte Gewässer werden immer wieder berührt. Ein toller Track, um in die Musik hinein zu finden mag der Zehnminüter 'Omega Severer' (auch vertreten auf der gleichnamigen 2020er EP) sein, weil hier alles wunderbar ineinander fließt und alle Facetten der Band in schlüssiger Weise kombiniert wurden.
Hat man den Schlüssel einmal in der Hand, ist der Weg zur weiteren Erkundung vorgezeichnet und man kann anfangen, das Album ins Herz zu schließen. Es gibt immer wieder Passagen, die den Hörer einfangen und aufhorchen lassen, doch auch ohne diese kann man sich einfach nur von der mystisch-orientalischen Stimmung treiben lassen. Ich bin kein Kenner des Wüstenplaneten, doch DVNEs Klänge lassen ein Bild entstehen, das durchaus Interesse weckt.
Von daher kann ich DVNE allen Leuten empfehlen, die Musik etwas abseits der ausgetretenen Pfade suchen, die komplexe Welten erschließen wollen und folglich nicht nach dem schnellen Adrenelinstoß trachten. Etwas Arbeit braucht man für nämlich "Etemen Ænka" schon.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker