DVNE - Voidkind
Mehr über Dvne
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade / Sony
- Release:
- 19.04.2024
- Summa Blasphemia
- Eleonora
- Reaching For Telos
- Reliquary
- Path Of Dust
- Sarmatae
- Path Of Ether
- Abode Of The Perfect Soul
- Pleroma
- Cobalt Sun Necropolis
Erhabene Momente in einem bewegten Setting.
Den Zeitpunkt ihres neuen Releases hätten sich die Herren von DVNE kaum besser aussuchen können. Der zweite Teil der Neuauflage des großen Science-Fiction-Epos "Dune", dem sich die Band auch konzeptionell immer wieder widmet, ist gerade in den Lichtspielhäusern angelaufen, warum also nicht auch einen etwas alternativeren Soundtrack zur Adaption von Frank Herberts legendärer Buchreihe liefern.
Betrachtet man jedoch das Material von "Voidkind", wird man zunächst nur schwerlich Parallelen ziehen können, weil der progressiv durchsetzte Post Metal der Truppe aus Edinburgh ganz andere Emotionen weckt. Die meist recht vertrackt gestalteten Songs arbeiten sich durch moderne Grooves, bewegende Gesangspassagen und recht anspruchsvolles Modern-Metal-Riffing und gehen wie auch schon auf dem Vorgänger ganz eigene Wege. "Voidkind" ist sogar noch einen Zacken experimenteller ausgefallen, setzt noch mehr auf die explosive Dynamik eruptiver Finishs in den einzelnen Songs, erinnert vom Spannungsaufbau gelegentlich aber auch an die ewig zelebrierten, hypnotischen Riffs aus dem Hause TOOL. Dieser Umstand erleichtert den Zugang zur neuen Platte sicherlich nicht, weckt aber die Entdeckerlust umso stärker, da DVNE mit zahlreichen Überraschungsmomenten glänzt und vor allem die Emotionen in ganz unterschiedliche Richtungen lenkt, ohne sich dabei vom groovigen Kern des Albums distanzieren zu müssen. Es gibt einige versteckte Hooks, die sich jedoch erst nach und nach offenbaren, gleichzeitig wird man aber auch von modernem Prog Metal und einigen harschen Ausbrüchen durcheinandergewirbelt, bekommt zwischenzeitlich auch Schwierigkeiten, der Sache konsequent zu folgen, wird am Ende aber immer wieder belohnt, weil die Konklusion der einzelnen Stücke immer wieder von epischen Klangstrukturen geprägt wird. Gerade zum Ende hin setzt dabei das Intensitätslevel noch einmal gehörig zu, verstärkt den eindringlichen Charakter des Materials und bereitet nicht zuletzt wegen der wunderbar eingefangenen Ideenvielfalt reichlich Freude.
Nichtsdestoweniger muss man sich für "Voidkind" etwas mehr Zeit nehmen, die vielen Facetten etwas ausgiebiger studieren, darf sich aber gerne vom Fluss der wunderbar übergeleiteten Arrangements mitreißen lassen. Dies gelingt nicht auf Anhieb, sorgt langfristig aber für viele erhabene Momente, die man mit dem neuen Album von DVNE verbringen kann. Die Zusammenhänge zur Wüstensaga sind zwar nicht ganz schlüssig, aber das ist im Nachgang ohnehin zweitrangig. Wichtig ist, was die Band hier investiert, um sich gezielt weiterzuentwickeln und erneut zu begeistern. Und das ist zweifelsfrei der Fall!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes