DWARROWDELF - The Fallen Leaves
Mehr über Dwarrowdelf
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Northern Silence Productions
- Release:
- 02.02.2024
- Within The Ashes, The Ember Still Burns
- A Journey To Dawn
- To Dust, We All Return
- This Shattered World
- Escape From The Dreamspire
- Deliverance
- The Fallen Leaves
Highlights und Tiefpunkte - auch die vierte Scheibe bringt nicht den endgültigen Durchbruch.
Tom O'Dell, seinerseits alleinige Führungskraft im Solounternehmen DWARROWDELF, hat in den vergangenen Jahren immer wieder neues Material herausgegeben und gehört sicherlich zu den aktivsten Musikern der britischen Metal-Szene. "The Fallen Leaves" ist neben diversen Singles und Shortplays bereits die vierte Platte seines Projekts, das sich aber - so zeigen die sieben Songs - immer noch nach einer klaren stilistischen Aurichtung sehnt. O'Dell selbst betrachtet DWARROWDELF zwar immer noch als Black-Metal-Combo mit Fantasy-Background, jedoch darf man ihm gerade mit dem Release des neuen Albums gerne widersprechen, selbst wenn einzelne Verweise auf die ganz schwarze Szene durchaus vorhanden sind.
Im Grunde genommen positiniert sich DWARROWDELF nämlich einmal mehr im melodischen Folk Metal, freilich mit einigen eruptiven Zwischensequenzen, in denen vor allem die etwas derberen Vocals die offensichtlichen Schubladen vermeiden, aber letztlich doch in jener Sparte, in der Elemente der heimischen Musik mit melodischem Heavy Metal gekreuzt werden. Hier gibt "The Fallen Leaves" dann auch eine recht passable Figur ab. Allerdings ist das Qualitätsgefälle auf dem neuen Werk in manchen Passagen nicht zu verleugnen. So ist eine Nummer wie 'A Journey To Dawn' sicherlich mit allem Handwerkszeug ausgestattet, welches es in dieser Szene braucht, doch spätestens im Chorus spürt man dann, dass DWARROWDELF keine weiteren Impulse mehr beisteuern kann und die Komposition sich brav in der Masse einordnet, ohne dabei jedoch wirklich schlecht zu sein. Etwas fataler fällt hingegen das Urteil zu 'This Shattered World' aus, bei dem O'Dell eine typische Allerweltsmelodie aus dem Euro Metal adaptiert und statt "together, forever" seine Growls drüberpackt. Hier ist der stilistische Zwiespalt auch am stärksten ausgereift, sicherlich aber zu Ungunsten des Songs.
Abgesehen von diesen beiden Nummern ist "The Fallen Leaves" aber durchaus hörenswert, weil der Mastermind und Songschreiber eine sehr angenehme Dynamik produziert, die Wechsel zwischen den etwas rasanteren Abfahrten und den harmonischen Mittelparts prima hinbekommt und man überdies auch nicht spürt, dass der Kerl nahezu alles im Alleingang aufgenommen hat. Das übliche Problem der partiellen Unzulänglichkeiten eines Soloprojekts sind in der Performance jedenfalls nirgends präsent, was definitiv ein fetter Pluspunkt ist. Dennoch ist das Material nicht gänzlich überzeugend, wobei mit dem finsteren 'Escape From The Dreamspire', dem stimmungsvollen Titelstück und dem einprägsamen 'Deliverance' gerade im zweiten Teil einige echt gute Nummern vertreten sind. Aber für die Referenzklasse reicht es leider auch diesmal nicht, weil "The Fallen Leaves" sich einige qualitative Auszeiten nimmt. Freunde des etwas deftiger dargebotenen Folk Metals (und damit eigentlich die Zielgruppe von Northern Silence) sollten sich aber selbst einen Eindruck verschaffen, da die Platte ganz klar auch ihre Momente hat!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes