DYECREST - The Way Of Pain
Mehr über Dyecrest
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Noise Records
- Release:
- 23.01.2004
- For Alle The Weak
- Into The Void
- Made Me Believe
- Last Man Standing
- Lost Faith
- The Game
- Kneeling Down
- All In Vain
- Until Death Do Us Part
- With Pain
DYECREST waren die Gewinner des "Young Metal Gods"-Nachwuchswettbewerbs in der Bochumer Zeche und sind von dort mit einem Plattenvertrag bei Noise Records wieder nach Finnland zurückgegangen. Glaubt man dem beiliegenden Pressetext, hatten sie die heimischen Wälder ohnehin erst kurz zuvor verlassen, um die Welt in pure Heavy-Metal-Raserei zu versetzen. Das vorliegende Debüt "The Way Of Pain" hat es allerdings wirklich in sich und sollte in der Gemeinde der Powermetaller heftig einschlagen.
Die jungen Finnen legen sich mit einer wahnsinnigen Energie ins Zeug und haben beim Songwriting eine glückliche Hand bewiesen. Hat man nach eigenen Aussagen mit den ersten Demos noch versucht, dem großen Vorbild HELLOWEEN nachzueifern, ist davon nun nichts mehr zu spüren. Anders als unzählige Power-Metal-Klone setzen DYECREST nicht auf die üblichen, permanenten Doublebass-Attacken, doppelläufige Harmonien bis zum Abwinken und den gewohnt hohen Gesang, sondern haben einen progressiveren und abwechslungsreicheren Stil gefunden. Alle zehn Stücke von "The Way Of Pain" überraschen immer wieder mit unerwarteten Ideen und Wendungen, Langeweile kommt hier auch beim zehnten Durchgang nicht auf.
Dabei kann man der Band auf allen Positionen ein hervorragendes handwerkliches Geschick bescheinigen. Vor allem die drei Gitarristen Pirkka Ohlis, Henri Arola und Matti Pasanen legen eine Performance vor, die sich hören lassen kann und verleihen DYECREST einen vollen, nuancenreichen Sound. Als absolute Entdeckung aber muss der gerade mal 24-jährige Sänger Janne Oksanen bezeichnet werden, der das Zeug zu einem ganz Großen der Szene hat.
Bereits die beiden ersten Songs 'For All The Weak' und 'Into The Void' überzeugen voll und spätestens bei dem folgenden, getrageneren 'Made Me Believe' wird klar, dass hier außerordentlich kompetente Musiker am Werk sind, die Gitarren und Keyboards so einzusetzen wissen, dass sie nicht alles zukleistern und/oder dem jeweiligen Musiker-Ego dienen. Obwohl DYECREST auch einige Uptempo-Nummern am Start haben, sind sie dann am besten, wenn sie das Tempo etwas zurücknehmen und die geschickt arrangierten Background-Vocals und Keyboards am besten zur Geltung kommen.
Die Produktion von Piet Sielck (IRON SAVIOR) ist einwandfrei und druckvoll, die Texte düster-aggressiv und erfreulich fernab jeglicher Schwert-und-Stahl-und-Feuer-Epen.
Für Freunde der Happy-Metal-Fraktion, die lieber einen durchgängigen Melodie- und Geschwindigkeitsmarathon haben, dürfte das Material von DYECREST nicht allzu leicht zugänglich sein. Wer auf perfekt arrangierten und umgesetzten Metal mit Anspruch steht und gerade keine Lust auf sperriges Prog-Gefrickel hat, der ist hier an der richtigen Adresse.
Anspieltipps: Made Me Believe, Kneeling Down, All In Vain, Until Death Do Us Part
- Redakteur:
- Klaus Coltrane