DYIN' JULIA - Sometimes
Mehr über Dyin' Julia
- Genre:
- Melancholic Dark Rock
- Release:
- 20.10.2007
- Sometimes
- Dein Name
- I Am Sad
- The World
- Was Du Willst
- Silent Waters
Dunkle und teilweise regelrecht traurige Töne regieren auf "Sometimes", der aktuellen Veröffentlichung von DYIN' JULIA. Das Quartett, bei dem als einzig bekannter Name Rainier Sicone Di Hampez (oder einfach Rainer Hampel) von END OF GREEN mit von der Partie ist, hat es sich seit Beginn der Karriere zum Ziel gemacht "romantische und melancholische Musik in groovigen Akustikklängen zu vereinen" (O-Ton Infozettelchen).
Zwar trifft man damit sehr wohl den "Core of the Poodle", aber dermaßen melodramatisch hätte es für meine Lauscherchen dann doch nicht sein müssen. Nichts gegen todtraurige und melancholische Klänge, die hier zumindest in den Instrumentalpassagen auch in beeindruckender Variante dargeboten werden, aber DYIN' JULIA haben in Sachen pathetischem Auftreten für mein Dafürhalten leider mächtig übertrieben.
Von daher hatte ich im Laufe der Spielzeit mehr als nur einmal erhofft, dass dieses Sterben endlich ein Ende hat und wir es endlich mit DEAD JULIA zu tun hätten - in der Hoffnung, dadurch eventuell doch wieder heftigere Musik zu Gehör zu bekommen. Die Jungs sind mit Sicherheit allesamt gute Musiker und lassen uns sechs Exemplare ihres künstlerischen Schaffens zu Gehör kommen, die hinsichtlich der Instrumentierung und der Arrangements sehr wohl auch gelungen sind. Allerdings schaffen es die Jungs zu keiner Sekunde, mein Herz wirklich zu berühren und auch unter die Haut gehende Klänge habe ich ganz anders in Erinnerung.
In meinen Ohren ist es aber vor allem der Gesang, der leider die (zumindest an Hand der Texte nachvollziehbaren, teilweise sogar recht aufwühlenden) Emotionen nicht transportieren kann, sondern lediglich als Wehklagen und Geseier zu vernehmen ist. Dadurch fühle ich mich in einen über die gesamte Spielzeit andauernden Kampf gegen den Schlaf verwickelt, der im Endeffekt Unentschieden endet. In meinen Ohren klingen DYIN' JULIA - und das keineswegs wegen der deutschsprachigen Tracks - übertrieben kitschig, schwülstig und teilweise regelrecht penetrant. Dadurch verblasst leider auch jeder Anflug von melancholischer Schönheit und Traurigkeit.
- Redakteur:
- Walter Scheurer