DYING EMBERS - Where Shadeless Dwell Frozen
Mehr über Dying Embers
- Genre:
- Melodic Death Metal / Gothic
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Black Sunset
- Release:
- 01.03.2019
- Pursue The Light
- Beyond The Crimson Haze
- Praise The Signs
- Fields Of Fire
- Ignite The Sky
- Carved Into Fate
- Where Shadeless Dwell Frozen
- Dead To The World
- In Cold Embrace
- Darkside
Melo-Death nach einem Gothic-Makeover ...
Der Österreicher Jürgen Schurz begegnete mir erstmals im Jahr 2015 als Teil der Band UNHALLOWED, die damals mit "Enter Damnation" ein recht solides Debütalbum im Bereich des Melodic Death Metal veröffentlichte. Offensichtlich arbeitete der Multi-Instrumentalist damals allerdings schon fleißig an einem Soloprojekt, dessen erstes Lebenszeichen unter dem Banner DYING EMBERS nun ganze vier Jahre später das Licht der Welt erblickt. Aufgenommen im Soundtempel Studio in Freilassing unter der Regie von Produzent Stefan Traunmüller präsentiert "Where Shadeless Dwell Frozen" insgesamt zehn Kompositionen, mit denen der Österreicher laut eigener Aussage seine Einflüsse von Helden wie IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY oder SENTENCED verarbeitet.
Musikalisch geht es entsprechend grob in eine ähnlich Richtung wie bei der Hauptband UNHALLOWED, nur wird das grundsolide Fundament aus Göteborg-Riffing mit allerhand Versatzstücken erweitert. So werden beispielsweise gerne modernere Sound-Spielerein und Klavierpassagen zwischen den Gitarrenwänden eingeflochten, wie sie ganz besonders auf den DARK TRANQUILLITY-Scheiben seit "Character" aus dem Jahr 2005 zu finden sind. Das Ganze bewegt sich aber immer im dezenten Rahmen, sodass hier nie Assoziationen zu Metalcore oder anderen aktuellen Interpretationen des Schwedenstahls geweckt werden. Eigentlich trifft Herr Schurz damit also genau meine musikalische Wohlfühlzone und nach dem ordentlichen Opener 'Pursue The Light' freue ich mich auf einen ordentlichen MDM-Ritt.
Doch meine Euphorie wird leider schnell gebremst, denn auch wenn die Instrumentalfraktion wirklich blendend funktioniert, wollen die Vocals einfach nicht ins Gesamtblild passen. Das liegt zu großen Teilen daran, dass auf Genre-typische Growls oder Screams komplett verzichtet und stattdessen mit tiefem Gesang experimentiert wird, der fast schon eher als Sprechgesang durchgeht und den man so vielleicht eher im Gothic- oder Industrial-Sektor geboten bekommt. Zum einen verpasst das den Tracks zwar einen wirklich eigenen Stempel, denn zumindest ich habe diese Kombination bisher eher selten gehört, gleichzeitig passt der Gesang in meinen Ohren einfach nicht zum druckvollen Melo-Death-Fundament. Erschwert wird dieser Umstand dadurch, dass die Vocals großteils so präsent in den Vordergrund gemischt sind, dass sie der Scheibe praktisch die komplette Dynamik rauben und so selbst von treibenden Drums angepeitschte Songs zu einer eher langweiligen Angelegenheit machen.
Das Fazit zu "Where Shadeless Dwell Frozen" fällt dann auch dementsprechend ernüchternd aus. Handwerklich ist die Scheibe eine ordentliche Angelegenheit, doch selbst die interessantesten Melodien werden leider immer unnötigerweise durch den schwachen Sprechgesang ausgebremst. Empfehlen würde ich den Silberling daher auch nur experimentierfreudigen Musikfans, die einmal heraufinden wollen, wie DARK TRANQULLITY nach einem Gothic-Makeover klingen würden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs