DYING FOR FUN - Bullets In My Head
Mehr über Dying For Fun
- Genre:
- Melodic Speed Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.02.2014
- Divided
- 13. 3 Bullets Per Second
- A Hole In My Dream
- Blood Is In Your Eyes
- Like A Chainsaw
- Prototype Of Death
- Unborn Forever (Remastered)
- Angel Annihilation (Remastered)
Zu wenig Bisskraft.
Melodic Speed Metal - da denke ich an Platten wie "Walls Of Jericho" oder "Land Of The Free". An Scheiben, die einem den Ohrenschmalz rauspusten und mit flirrigen Klampfen und polterndem Bass am oberen Geschwindigkeitslimit keine Gefangenen machen. Die junge deutsche Band DYING FOR FUN scheint die Genrekonvention umdeuten zu wollen, denn so oft wie auf "Bullets In My Head" das Standgas läuft, vergisst man schnell die fixeren Momente. Vielleicht hatte ich auch einen Ausnahmesänger wie Michi Kiske erwartet, der in höchsten Tonlagen noch gut aussieht und der Tempo-Orgie das rauschende Finale besorgt.
Wenn man die offenkundig zu hohen Erwartungen aber relativiert und ein paar Songs laufen lässt, kann man sich schnell mit dem Sound der Rheinländer anfreunden. Gefällig, technisch grundsolide und ohne große Aufreger bringt man die 43 Minuten hinter sich. Hooks, die nach dem Hören noch stundenlang im Ohr verharren oder Refrains, die man sofort mitsingen kann und will, diese Zutaten fehlen aber im Eintopf des Todes.
Was anfangs noch unter "Mittelmaß" rangiert, wird von Mal zu Mal aber störender: Beliebig zusammengeschusterte Songteile und Soli wollen einfach keine Einheit bilden, zu oft versinkt man im gleichen Trott, den ich selbst von eigenständigen und innovativen Bands mittlerweile Leid bin. Der Gesang, das muss leider gesagt werden, macht die Angelegenheit nicht besser. Zu viele Shouts und eine verdammt biedere Melodieführung können nicht mehr retten, was Reime aus dem Klischeebaukasten ("forever and ever") angerichtet haben. Und je öfter ich hinhöre, desto mehr vergeht mir der Spaß am eigentlich stärksten Song der Platte ('Divided').
Eine runde Angelegenheit ist "Bullets In My Head" leider nicht geworden, dafür gehen andere High-Energy-Bands derzeit viel zu steil. Angesichts der Veröffentlichungsflut ist das für den Fan sicherlich zu verkraften, für die Band gewiss schade, denn ein ordentlich produziertes Album nimmt man auch als Nachwuchstruppe nicht mal eben so auf.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Nils Macher