DYING GROTESQUE - Celestial
Mehr über Dying Grotesque
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Archivist Records
- Release:
- 29.11.2024
- Nuclear Meadows
- Satellites
- Burial Fields
- Purification
- Point Of View
- Pneuma
- Lilith
- Mortality
Die Todesblei-Krönung des Jahres 2024!
Den schwedischen Todesblei-Sound der frühen 90er adaptieren? An diesem Vorhaben sind in der Vergangenheit schon viele Bands gescheitert, darunter auch zahlreiche Gefährten aus dem Land der drei Kronen, denen es nur schwerlich gelungen ist, die von ENTOMBED, DISMEMBER und CARNAGE gesetzten Maßstäbe auch nur geringfügig anzukratzen. Dass es am Ende einer Truppe aus der Ukraine gelungen ist, zum Jahresschluss einer im Todesblei-Sektor ohnehin sehr erfreulichen Saison, genau jenes Unterfangen wahrhaftig außergewöhnlich zu meistern, kommt an dieser Stelle vielleicht ein wenig überraschend, weil die Jungs von DYING GROTESQUE noch recht frisch in der Szene sind. Doch was die Band aus dem vom Angriffskrieg gebeutelten Land auf ihrem neuen Longplayer auf die Reihe bringen, ist das finale Halleluja des Death-Metal-Umlaufs 2024 - und eine der geilsten Elchtod-Scheiben, die außerhalb Skandinaviens je produziert wurden.
Von der ersten Sekunde an lässt DYING GROTESQUE auch keinen Zweifel daran, dass man es dieses Mal auch auf der großen weltweiten Bühne wissen möchte. "Celestial" bläst im Opener 'Nuclear Meadows' bereits so euphorisch zum Sturm, dass man sich im Anschluss noch einmal aufrichten muss, weil dieser Orkan einen glatt aus dem Sessel gehauen hat. Derbe Grooves, perfekt auf den Punkt gebrachtes Riffing, richtig fette Vocals und dazu ein bisschen Fredman/Unisound-Atmosphäre, wie man sie seit Jahren nicht mehr erleben durfte - ach, was ist das doch herrlich. Von vermeintlichen Eintagsfliegen wollen die Osteuropäer aber auch in der Folge nichts wissen. 'Point Of View' pflügt die Szenerie extrem offensiv um, in 'Burial Fields' ist man von der Wucht der Stakkatos geplättet, und die wiederkehrenden Attacken in Stücken wie 'Satellites' und 'Lilith' setzen dem todesmetallischen Feuerwerk endgültig die Krone auf - und der Band gleich mit.
Es sind sicherlich diese Momente, in denen man nicht mit den allergrößten Erwartungen an einen neuen Release geht, dann aber völlig überrumpelt ist, was man hier alles erleben darf. Womöglich ist "Celestial" die beste Death-Metal-Scheibe des aktuellen, bald endendenden Kalenderjahres. Was dies bei all der vorzüglichen Konkurrenz bedeutet, muss man wohl nicht näher erläutern. Yes, ich liebe es!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes