DYING HYDRA - Of Lowly Origin
Mehr über Dying Hydra
- Genre:
- Sludge / Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.11.2021
- Earliest Root
- Unlit
- Rootborn
- Species Adrift
- Ashed Eyes
- Undergrowth
Alles andere als von niedriger Herkunft!
Lars Pontoppidan und Patrick Fragtrup an den Gitarren, die beide ebenfalls auch Gesang beisteuern, und Schlagzeuger Tejs Kyhl fanden sich im Jahr 2018 in Dänemark zusammen, um gemeinsam unter dem Banner DYING HYDRA ihrer Vorliebe für Sludge und Doom Metal zu frönen. Alle drei Musiker blicken dabei schon auf weit mehr als eine Dekade an Erfahrung in der dänischen Metalszene zurück, weswegen es auch niemanden überraschend dürfte, dass die Debüt-EP "Dying Hydra" direkt auch erste Achtungserfolge einfahren konnte. Dennoch dauerte es ganze drei Jahre, bis sechs weitere Kompositionen geschrieben, aufgenommen und nun unter dem Titel "Of Lowly Origin" auf die Menschheit losgelassen werden konnten.
Von niedriger Geburt, wie es der Titel verlautbart, ist hier aber erst einmal überhaupt nichts. Ja, die erföffnende Clean-Gitarre hätte durchaus ein paar Effekte vertragen können und klingt etwas farblos, doch sobald die verzerrten Sechsaiter das Zepter übernehmen suhlt sich das Trio geradezu in wunderbar schleppenden Riffs, die dank einer gehörigen Portion Dynamikwechsel nie langweilig werden und den Opener 'Earliest Root' direkt zu einem Highlight machen. 'Unlit' gefällt mir im Anschluss mit etwas angezogenem Tempo sogar noch etwas besser, wobei hier Drummer Tejs Kyhl den beiden Gitarreros mit seiner wunderbaren Arbeit an den Toms sogar glatt die Show stiehlt, während das ausladende 'Rootborn' mit seiner düsteren Atmosphäre sogar das Sludge/Doom-Korsett etwas lockerer schnürt. Nicht selten muss ich während der neun Minuten angesichts der brutalen Growls und der Mischung aus atmosphärischen und harten Passagen an BEHEMOTH und deren letzte beiden Langeisen "The Satanist" und "I Loved You At Your Darkest" denken.
'Species Adrift' zieht dagegen das Tempo wieder an, punktet mit beschwingten Rhythmen und wird wieder einmal von famoser Schlagzeugarbeit getragen, während der Rausschmeißer 'Undergrowth' tiefer in Sludge-Sümpfen watet und mit fast schon zur Unkenntlichkeit verzerrten Fuzz-Gitarren und zahlreichen Dynamikwechsel über die Spielzeit hinweg den Spannungsbogen aufrecht erhält. Einzig 'Ashed Eyes' bleibt in meinen Ohren daher als Schwachpunkt hängen, denn auch nach mehreren Durchläufen punktet die Nummer bei mir nicht so recht. Auch hier ist handwerklich dabei alles im grünen Bereich, doch irgendwie fehlen dem Song die herausstechenden Momente, die eine Ablage im Langzeitgedächtnis begünstigen würden.
Aber auch wenn nicht jeder der sechs Songs als Volltreffer durchgeht, ist "Of Lowly Origin" insgesamt dennoch ein wunderbarer Doom/Sludge-Happen, den ich jedem Fan des Genres nur wärmstens ans Herz legen kann. Zu gerne hätte ich die Scheibe auch der heimischen Sammlung hinzugefügt, aktuell offeriert die Band allerdings keine CD-Version sondern nur eine Auflage auf Vinyl oder die MP3-Variante der Scheibe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs