DYLEM - Eye Of The Storm
Mehr über Dylem
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 20.03.2020
- Storm
- Eye Of The Storm
- See You
- Can't Take Anymore
- Far Beyond
Gut, aber noch nicht gut genug!
Wer sich mit dem jüngeren Werdegang von WITHIN TEMPTATION beschäftigt hat und mit der Entwicklung der einstigen Symphonic-Senkrechtstarter aus den Niederlanden zufrieden ist, darf sich gerne auch mal nach der aktuellen DYLEM-EP strecken - denn inhaltlich ist "Eye Of The Storm" gar nicht so weit von den eher schlichteren und zugleich ruhigeren Veröffentlichungen der späten Bandhistorie von Sharon Den Adel und Co. entfernt. Die Truppe aus der Schweiz geht es betont langsamer an, setzt gleichzeitig aber auch nicht auf allzu viel Pomp und ist somnit schon ziemlich nah am Mainstream der heutigen Female-Fronted-Szene dran.
Mit dem Titelsong hat DYLEM definitiv ein Stück am Start, das den Voraussetzungen für einen künftigen Hit mitbringt. Ein guter Refrain, feine Riffs und grundsätzlich schlüssige und einprägsame Arrangements bieten hier die Basis für ein sehr angenehmes Hörerlebnis. Leider können die übrigen Stücke in der Folge aber nicht mehr voll und ganz mithalten. Vor allem das bedächtige 'See Us' und das abschließende 'Far Beyond' wirken zu schematisch und haben einen entfernten Reißbrettcharakter, wenngleich die Performance von Frontdame Melody Dylem nach wie vor beachtlich ist. Mit 'Can't Take Anymore' wird die EP schließlich auf sonderbare Art und Weise komplettiert, denn immerhin hat man Jennifer Batten (bekannt aus den rockigeren Songs der "Dangerous"-Phase von Michael Jackson) für einen Gastauftritt gewinnen können. Die Gitarristin hält sich aber leider eher im Hintergrund auf und kann hier keinen entscheidenden Akzent setzen, wenngleich der Song an sich in Ordnung ist.
Summa summarum ist der Prozess des souveränen Freischwimmens aus etablierten Standards auf "Eye Of The Storm" noch nicht so recht gelungen. Es gibt keinen Totalausfall, aber dennoch einige Songs, die bestensfalls durchschnittlich sind und das Niveau beeinträchtigen. Fans der oben angeführten holländischen Truppe können natürlich ein Ohr riskieren, doch im symphonischen Metal mit weiblichem Frontorgan gibt es derzeit immer noch bessere Alternativen als dieses kurze, aber nur teilweise überzeugende Lebenszeichen aus dem hause DYLEM.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes