DYRATHOR - "Memories In Frost - Demo 2007"
Mehr über Dyrathor
- Genre:
- Pagan Metal/Melodic Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.02.2008
- Intro
- Der Hinterhalt
- Im Auge des Sturms
- Schicksalsschlacht
- Midwinter
- Kampf auf Samsey
Der Pagan Metal befindet sich seit geraumer Zeit merklich im Aufwind, was unter anderem die zahlreichen Genreveröffentlichungen heimischer Bands (zum Beispiel von ELIVAGAR, EQUILIBRIUM, FINSTERFORST oder HELFART) verdeutlichen. DYRATHOR aus Nordrhein-Westfalen fühlen sich ebenfalls im Pagan Metal beheimatet. Die Band, die 2006 initiiert wurde, serviert uns mit "Memories In Frost" ihre erste Veröffentlichung überhaupt. Und dieser Release ist zweifellos zu den besseren des Genres zu zählen; mehr noch: "Memories In Frost" bietet durchdachte Stücke, die den Qualitätsvergleich zu Veröffentlichungen etablierter Bands dieser Sparte nicht zu fürchten braucht.
Nach einem bombastisch klingenden Intro schlagen DYRATHOR aus dem 'Hinterhalt' zu. Thrash Metal (insbesondere in Sachen Riffing) trifft hier auf melodisches Schwarzmetall mit dezent arrangierter Keyboard-Untermalung. Die Melodeien klingen mega-eingängig und während des Gitarrensolos rattert auch die Doublebass nicht zu knapp. Der recht moderat gekeifte Gesang von Shouter Morguul passt gut ins Gesamtbild und wirkt nicht zu penetrant. Je öfter man dieses Stück hört, desto eher entfalten sich bei 'Der Hinterhalt' Hitqualitäten. Das Stück 'Im Auge des Sturms' weist einen ungleich höheren Folk- und Bombast-Anteil auf. Geigen-Einschübe prägen die bedächtig gestaltete musikalische Szenerie, die angenehm hymnenhaft ausfällt. Spätestens jetzt sollte das Trinkhorn hervorgeholt werden, denn DYRATHOR ziehen in die 'Schicksalsschlacht' und machen hier endlich wieder Tempo. Vergleiche mit älteren EQUILIBRIUM sind nicht von der Hand zu weisen und die flinken Melodien sowie der fetzige Geigenpart am Ende des Stücks dürfte Genrefans zum enthemmten Schunkeln und Moshen animieren. Bei 'Midwinter' geht mir jedoch der kontinuierliche Einsatz der Geige auf die Nüsse. Schade, dass DYRATHOR hier den Bogen mit der Geige im wahrsten Sine des Wortes etwas überspannen. Ein geradliniges, aggressiveres Stück in der Machart von 'Der Hinterhalt' hätte dieser Demo-CD sehr gut getan. Mit dem finalen 'Kampf Auf Samsey' führen DYRATHOR dann wenigstens noch ein weniger Folk-lastiges Stück ins Feld, das deutlich kraftvoller klingt als 'Midwinter'.
"Memories In Frost" präsentiert sich unter dem Strich als saubere Veröffentlichung mit guten Songs , die zumeist als überdurchschnittlich zu werten sind. Im Anbetracht des Umstands, dass die vorliegende Demo-CD die erste Veröffentlichung von DYRATHOR ist, kann man nur sagen: Hut ab; denn das kann sich sehen lassen! Wenn die Band in Zukunft darauf achtet, die Geige etwas sparsamer einzusetzen (Fiedelpassagen müssen nicht in jedem Stück auftauchen, finde ich) und sich in Sachen Songwriting noch etwas steigert, dann sollte den Westfalen sehr bald ein größerer Wurf gelingen. Kompositorisches Potenzial ist jedenfalls vorhanden. "Memories In Frost" ist akzeptabel produziert, so dass alle Instrumente gut herauszuhören sind. Fans von EQULIBRIUM und Co. sei empfohlen, DYRATHOR ein Ohr zu schenken, denn DYRATHOR klingen auf dieser Scheibe schon so routiniert, als zähle die Band zu alten Hasen in diesem Metier. Interessierte sollten mit einem Kauf von "Memories In Frost" (übrigens die zweite Pressung dieses Albums) nicht zögern, denn nur 250 Exemplare wurden hergestellt. Dieses Demo wechselt zu einem sehr fanfreundlichen Preis von nur 5 € pro Stück den Besitzer. Da heißt es: schnell die MySpace-Seite der Band ansteuern!
Anspieltipps: Der Hinterhalt, Schicksalsschlacht, Kampf auf Samsey
- Redakteur:
- Martin Loga