DYSYLUMN - Cosmogenie
Mehr über Dysylumn
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dissociated Records / Signal Rex
- Release:
- 09.10.2020
- Intro
- Apparition I
- Apparition II
- Apparition III
- Dispersion I
- Dispersion II
- Dispersion III
- Interlude
- Extinction I
- Extinction II
- Extinction III
- Outro
Eine elegische Hypnose mit ausbleibender Tiefenwirkung
Vom Aufstieg und Untergang der Welt wollen die Musiker von DYSYLUMN auf ihrem neuen Album berichten, und vor allem die niederträchtige Zerstörung des Daseins scheint es den Franzosen auf ihrem dritten Release angetan zu haben. Nach einem fast schon poetisch, besinnlichen Start wirft die Band auf "Cosmogenie" ein hypnotisch anmutendes Vernichtungswerk an, das mit vielen interessanten, mitunter progressiven Facetten gewürzt wird, sich jedoch schnell in einem seltsamen Kontrast aus Aggression und Elegie verliert, der das Interesse an den immerhin 13 Songs relativ zügig beendet.
"Cosmogenie" wird auf drei Silberlingen herausgegeben, um das Geesamtkonzept visuell noch einmal zu verstärken, jedoch scheint diese Dreiteilung relativ überflüssig, weil DYSYLUMN sich immer wieder mit den gleichen musikalischen Hauptthemen beschäftigt und hier relativ wenig variiert. Eine wiederkehrende Melodie kennzeichnet die dreigeteilten Tracks und ist ein steter Aufhänger, der zwar Vertrauen schafft, auf Dauer jedoch eher anstrengend ist, weil die Band nicht wirklich kreativ nachlegen kaann und die flehende, zähe Masse aus doomigem Black Metal und post-metallischem Todesblei es nicht mehr schafft, über die Dauer der ersten Viertelstunde in ihren Bann zu ziehen. Die Performance darf man bei dieser Kritik zwar außen vor lassen, weil die Westeuropäer mit spürbarer Leidenschaft bei der Sache sind, doch ein musikalisches Aufbäumen bleibt nach der genannten Einstiegszeit gänzlich aus - und daran hängen sich schließlich auch die vielen guten Ansätze auf, die DYSYLUMN zweifelsohne verfolgt.
Statt sich also zu sehr auf die Umsetzung eines Konzepts zu versteifen, wäre es der Truppe sicherlich besser ergangen, hätte sie die Stimmungsbilder noch etwas differenzierter dargestellt und das variable Momentum stärker in Betracht gezogen. "Cosmogenie" ist beileibe keine schlechte Platte, aber im Großen und Ganzen trotzdem eine Veröffentlichung, die weit hinter den Möglichkeiten der beteiligten Akteure zurückbleibt. Schade!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes