ELA FEAT. J.R. BLACKMORE - Out Of Time
Mehr über ELA feat. J.R. Blackmore
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- NoCut / Twilight-Distribution
- Release:
- 17.10.2008
- Out Of Time
- Mad About Your Love
- Queen Of The Deep
- Dynamite
- Out Of Time (Instrumental Version)
- Tears Of The Dragons (Bonus)
"Wie der Vater so der Sohn", ELA und J. R. Blackmore in großen Fußstapfen
"Wie der Vater so der Sohn", "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" oder etwas freier "wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen" heißt es da so schön im Universum der Sprichwörter. Wenn der Wahrheitsgehalt auch nicht immer zwangsläufig vorhanden ist, so trifft im vorliegenden Beispiel umso besser: J. R. Blackmore, seines Zeichens der Sohn von dem wohlbekannten DEEP PURPLE/BLACKMORE'S NIGHT-Gitarristen Ritchie Blackmore, zeigt, dass es wohl so etwas wie ein Blackmore-Gen für gefühlvolles, rockiges Gitarrenspiel gibt. Nachdem er im Jahr 2006 das großartige Instrumental-Rock-Album "Between Darkness And Light" veröffentlichte, war es erst mal still um den Saitenhexer; bis Ende Juli des Jahre 2008 die Nachricht veröffentlicht wurde, dass J. R. Blackmore zusammen mit ELA den Song 'Out Of Sight' der Dame neu einspielt. ELA machte in den letzten Jahren durch Massenkompatiblen Gothic Rock auf sich aufmerksam. Mit ihrem Sound hat es die Hamburgerin sogar bis ins Fernsehen geschafft, wurde ihr diesjähriges Album "Passion" doch sogar zum Albumtipp von RTL2 gekürt.
Nun muss die Frage erlaubt sein, wie der gefühlvolle Rock Blackmores mit den eher seichten Arrangements von ELA zusammenpasst. Und die Antwort ist schnell gefunden: Es ist ein Kompromiss. ELA macht einen klaren Schritt in Richtung Hard Rock und Blackmore stellt seine Gitarrenkünste zugunsten einer soften Melodik in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz profitieren beide Seiten von diesem Schulterschluss. Der Song 'Out Of Time' hat bei aller Radiokompatibilität einige geschwungene Ecken und Kanten, die den Song auch für Leute interessant macht, die oben genannten Sender eher meiden – um es vorsichtig auszudrücken. Außerdem muss man auf der Single keine drei Minuten warten, bis J. R: Blackmore tief in seine Trickkiste und ein kurzweiliges (und dabei viel zu kurzes) Solo aus dem Ärmel schüttelt. Außerdem findet der geneigte Hörer auch noch eine epochale Instrumentalversion des Songs auf der Scheibe.
Auch die zwei neuen Songs des Albums, 'Mad About Your Love' und 'Dynamite', sind amtliche Rocksongs, natürlich mit einer großen Portion Freude an eingängigen Melodien und Rhythmik. Gerade der Refrain von 'Maid About Your Love' erinnert an die Speerspitze des deutschen Melodic Rocks/Metals Namens AXXIS. Dieser Vergleich ist dabei überhaupt nicht negativ zu sehen, wer auf Songs wie 'Like A Sphinx' steht und bei der AXXIS-Version von 'Na, Na, Hey, Hey, Kiss Him Goodbye' keinen Ausschlag bekommt, wird auch an diesen Songs seine helle Freude haben. Zwar wird dabei mehr auf Heavyness als auf Geschwindigkeit gesetzt, die Eingängigkeit der Songs ist dennoch ungefähr gleich hoch. Darüber hinaus outet sich ELA noch als großer UFO-Fan, was zwangsläufig zum Covern von 'Queen Of The Deep' geführt hat. Das Cover gerät recht rockig, eine schöne Ballade, die die Klasse des Originals auf jeden Fall halten kann – wenn man was mit der Stimme von ELA anfangen kann, versteht sich. Zusätzlich findet man auf der CD noch Videoclips zu 'Out Of Time' und 'Bleed', inklusive eines kurzen Interviews mit den beiden Protagonisten.
Fazit: Eine nette Scheibe für zwischendurch. Ich persönlich hoffe aber auf eine neue Solo-Scheiblette von J.R. BLACKMORE. Für alle, die mit ELA in den letzten Jahren wenig bis gar nichts anfangen konnten, ist diese EP jedoch mit Sicherheit das Richtige, da alles ordentlich rockig gerät und der butterweiche "Federbett-Kern" ein wenig entschlackt wird.
Anspieltipps: Out Of Time, Dynamite
- Redakteur:
- Julian Rohrer