EARTHRIDE - Something Wicked
Mehr über Earthride
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Doomentia Records
- Release:
- 03.07.2010
- Something Wicked
- Hacksaw Eyeball
- Make Up Your Mind
- Destruction Song
- Zodiac
- Watch The Children Play
- Grip The Wheel
- Supernatural Illusion
- Force Fed Fear
Wir brauchen Bass - und Doom!
Wow, das ist erst einmal verstörend. Zwar ist der Bass im klassischen Doom ein tragendes Instrument, doch dass der Tieftöner so weit nach vorne geschaltet wird wie auf dem neuen EARTHRIDE-Longplayer "Something Wicked" hat man in letzter Zeit sehr selten erlebt. Gefestigt in den Strukturen von Bands wie PENTAGRAM und ST. VITUS lassen es die Herrschaften aus Maryland auf ihrem neuen Album ein weiteres Mal richtig dreckig krachen. Allerdings haben EARTHRIDE gerade zu Beginn noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, da sich Songs wie 'Something Wicked' und 'Hacksaw Eyeball' noch nicht so richtig setzen wollen. Aber dann - ja dann kommt die Wende!
Was die Amis nämlich in der Folgezeit aufs Parkett zaubern, ist Classic Doom in absoluter Vollendung. Hier und dort mit schmutzigen C.O.C.-Riffs garniert, knallen energiereiche Songs wie 'Make Up Your Mind' und der schmutzig-coole 'Destruction Song' mit ordentlicher Leibeskraft aus den Boxen und befreien die Ohren von allem kitschigen Schmalz, der sich dort in den letzten Wochen festgesetzt hat. Bekrüftigt wird dies durch eine enorme Dynamik, wie sie zunächst in 'Zodiac' als Maßstab festgelegt wird und dann im genialen 'Watch The Children Play' weiter hochgepusht wird. Hier ein starkes Solo, dort eine feine Lead-Gitarre, obendrein die herrlich rauen Shouts - da bekommen selbst gestandene Doom-Jünger schnell Lust auf mehr. Mit dem SABBATH-artigen 'Supernatural Illusion' und dem sehr traditionellen Rausschmeißer 'Force Fed Fear' folgen schließlich auch auf der Zielgeraden zwei kalorrienreiche Appetithappen, die mit einer Gitarrenwand getragen werden, von der so manche Szene-Band nur träumen kann. Spätestens hier ist dann auch der Punkt erreicht, an dem man den Maryland-Boys den verhaltenen Start verzeihen mag.
Dass EARTHRIDE schließlich auch noch Elemente des letzten DOWN-Albums in die Waagschale werfen, macht "Something Wicked" zu einem umso lohnenswerteren Album und gleichzeitig zu einer Pflichtveranstaltung für Liebhaber und tradistionsbewusste Freunde des Genres. Es ist vielleicht nicht alles Gold, was auf diesem Album glänzt. Doch sobald es glänzt, erstrahlen die Funken richtig grell!
Anspieltipps: Destruction Song, Supernatural Illusion, Force Fed Fear
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes