EARTHSHIP - Resonant Sun
Mehr über Earthship
- Genre:
- Sludge Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 05.10.2018
- A Handful of Flies
- Smoke Filled Sky
- Barren
- Resonant Sun
- Dormant
- Whiplash
- Crimson Eyes
- River Of Salt
Sludge für die Masse - klasse!
Ich tat mich ja eher schwer mit dem direkten Vorgänger "Hollowed", und war daher gespannt, wie ich die neue Scheibe "Resonant Sun" von den Berlinern EARTH SHIP finden würde. Mittlerweile muss ich sagen: Die Jungs haben sich wirklich gut geschlagen und aus meiner Sicht auch verbessert.
Nach einem Blick auf das coole Artwork geht es gleich rein in den sludgigen Metal. Der Gesang von Jan Oberg ist dabei sicher das größte Hindernis für massive Charterfolge. Denn sein Gekeife ist anstrengend und geht an gewöhnlichen Hörgewohnheiten weit vorbei. Für diese aggressive (und gleichermaßen enorm bekiffte) Musik ist es aber ziemlich passend. Die Produktion ist hallig, aber nie unerträglich, alles, was man hören muss ist auch gut zu hören und den Bass hätte ich ruhig noch etwas lauter ertragen. Die Gitarren sind richtig klasse und leihen nicht nur viele Elemente bekannter Sludge-Truppen aus, sondern orientieren sich hörbar auch im Stoner Rock. KYUSS, die QUEENS OF THE STONE AGE oder die SPIRITUAL BEGGARS sind als Einflüsse jedenfalls kaum zu leugnen. Mich packt die Scheibe aber vor allem, weil BARONESS, MASTODON, THE OCEAN, CROWBAR oder sogar MANTAR ebenso im Sound zu finden sind. Ich stehe mittlerweile schon auf diese Sludge-Sounds, die eben massiv amerikanisch sind, mal zum Grunge (ALICE IN CHAINS, SOUNDGARDEN) hinüber schielen, aber auch im Thrash, Doom, Stoner Rock oder Southern Rock Anklänge finden. Die "wahre Lehre" des Doom ist das hier natürlich nie. Aber wer könnte schon ständig nur diese einseitigen Sachen hören?
Insgesamt läuft die Scheibe natürlich Gefahr, etwas monoton zu wirken. Sludge ist nicht der breiteste Genre-Spielplatz und nur die wenigsten schaffen es, sich da so kreativ auszutoben, wie wir es von MASTODON oder BARONESS kennen und lieben. Durch gelegentliche cleane Gesangslinien (die klar Grunge-beeinflusst sind) und instrumentale Spielereien gelingt es den Berlinern aber, Langeweile geschickt zu verhindern.
Anspieltipps: Smoke Filled Sky, Resonant Sun.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer