EARTHSHIP - Withered
Mehr über Earthship
- Genre:
- Doom / Sludge / Stoner
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 15.09.2014
- Sanguine
- Serpent Cult
- The Garden
- Dead Faint
- Adrift
- Throne Of Bones
- Veil Of Gloom
- Lament Of Torment
- Emerald Blades
- Withered
DAS nenne ich "heavy"!!
BAMM!! Es ist an der Zeit, den Begriff Heavy Metal im ursprünglichen Wortsinn neu zu definieren – und die Berliner Schwergewichtler von EARTHSHIP sollten hierfür als Maßstab herhalten. Ihr 2014er Output "Withered" ist eine dermaßen mächtige, düstere, tonnenschwere Dampfwalze, dass angesichts dieser Ausgeburt an klanggewordener Wucht die Konkurrenz aus sämtlichen Sparten kleinlaut den Schwanz einziehen muss. Wenn drückender, schwerstmöglicher Doom mit malmend- bösartigen Sludge-Klängen verrührt wird, so massig, dass das Ergebnis die Grundfesten des Planeten zum Beben bringt und sämtliche Schergen der Finsternis einzuschüchtern vermag, gehen einem als Schreiberling irgendwann zwangsläufig die passenden Adjektive aus. Fette, abgrundtiefe Riffwände wirken auf längere Dauer allerdings auch ziemlich ermüdend, wenn zwischendurch keine auflockernden Elemente für Abwechslung sorgen.
Selbige wurden vom Kollegen Jäger auf dem Vorgänger "Iron Chest" noch in Form von Klargesang, akustischen Gitarren oder Percussion-Parts ausgemacht. Davon ist auf "Withered" allerdings kaum eine Spur. Und tatsächlich würde sich das brutale Gebolze zwischen CROWBAR, DOWN und EYEHATEGOD allzubald totlaufen und die Hörerschaft ermüden – würden unsere Landsleute nicht zumindest gelegentlich auf genial einleuchtende Art und Weise lässig-schlürfende Stoner-Leichtigkeit im einen oder anderen Track unterbringen. Der ultimative Geniestreich des Albums ist mit Sicherheit 'Serpent Cult', in dem Stoner und Doom eine geradezu natürliche Symbiose eingehen. Herrschaftszeiten, dieses Riff! Eine solch tödliche, massiv-metallische Stoner-Hymne war bis dato noch nicht zu hören. Und 'Throne Of Bones' atmet zwischendurch gar den Geist von KYUSS & Co. – Desert Metal wäre eine angemessene Beschreibung. 'Emerald Blades' zieht zur Abwechslung das Tempo an und erinnert an die Vermählung von Hardcore und Doom à KINGDOM OF SORROW. Na also, ein Mindestmaß an Abwechslung ist also doch vorhanden.
Mehr davon, meine Dame und meine Herren, dann wird zumindest das Bedürfnis des Verfassers nach mehr als reinem, maximal schwergewichtigem Brutalo-Doom gestillt. Die Stoner-Ausbrüche grenzen dabei an Genialität und fügen sich völlig natürlich in das monströse Soundgewand der Hauptstädter ein – für ebendieses gebührt dem Quartett und seinen Produzenten übrigens ein dickes Lob! Ganz, ganz stark, wie hier die malmende Instrumentalfraktion und der tödliche Schreigesang im Stile einer Gerölllawine maximal dynamisch auf Platte gebannt wurde. In erster Linie finden sich auf "Withered" also genickbrechende Metal-Keulen, die sich herrlich im Testosteron-, Schweiß- und Bierbad abfeiern lassen dürften - ob die gelegentlichen Kreativschübe des Vierers ausreichen, um für Dauerrotation von “Withered” zu sorgen, bezweifle ich aber vorsichtig.
Anspieltipps: Serpent Cult, Throne Of Bones, Emerald Blades
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Timon Krause