EAT THE GUN - Cross Your Fingers
Mehr über Eat The Gun
- Genre:
- Sleaze Rock
- Label:
- Eattitude Records / Broken Silence
- Release:
- 13.03.2006
- I´m Broken
- Life´s A Bitch
- Livin´On Dope
- Glorious Time
- Me & Myself
- Black Hearted
- Get Sleazy
- Red-light Teaser
- Only The Bad Survive
- Big Shot
- Slaves To Freedom
- Sweet Lorraine
EAT THE GUN gehören zu den Bands, die sich landauf, landab den Arsch abspielen, aber trotz hoher Qualität, was Songwriting und Live-Performance angeht, keinen Stich bei den Labels kriegen. Vom kleinen Club bis zum großen Festival (z. B. Taubertal) rocken sie, wo eine Steckdose zu finden ist. Und wenn man sich die Liste der (Major-)Acts anschaut, die die vier Münsteraner Chaoten bereits als Support unter Zugzwang gesetzt haben, wird einem fast schwindelig (DONOTS, HIM, EXILIA, CELLOPHANE SUCKERS, TANKARD, FAVEZ, THE BONES, THE PEEPSHOWS, DRITTE WAHL, BAI BANG, V8-WANKERS). Es muss wohl an der Musikrichtung liegen, die so modern ist wie ein Biedermeiersofa: geilster, rotziger Sleaze-Rock der Marke GUNS N´ ROSES oder L.A. GUNS, als eben jene noch richtig konnten!
Und was macht man, wenn man nicht klingt wie die KORN-Coverband Nummer 6000 oder eine aufgewärmte Kopie von LINKIN PARK? Genau, man kratzt seine letzten Piepen zusammen und bringt den eigenen Stoff halt selbst raus. So gibt es jetzt nach der 2003er EP "KING SIZE" endlich den ersten Longplayer der Rabauken, und der kann sich hören lassen.
Mit 'I´m broken' legen die Vier gleich verdammt metallisch los. Mit seinem fetten Groove und den gepressten rauen Vocals erinnert mich das Teil fast an SINNER zu deren "Bottom Line"-Zeiten. 'Life´s A Bitch' legt ein genauso hartes Brett nach, womit diese beiden auch die härtesten Songs des Albums sind. Das hymnisch-beschwörende 'Livin´ On Dope' gehört seit langem zu meinen Live-Favoriten. Ich hatte das gute Stück etwas heftiger in Erinnerung – aber vielleicht liegt das auch nur an der etwas zu glatt polierten Produktion, was übrigens im Vergleich zum kratzbürstigen Erstling "KING SIZE" für das gesamte Album gilt. 'Glorious Time' und 'Me & Myself' sind bester Sleazerock in alter "Appetite For Destruction"-Manier. Nach dem etwas ruhigeren 'Black Hearted' sleazed man mit 'Get Sleazy' schön groovend weiter, um mit 'Red Light Teaser' ein weiteres gern gehörtes Live-Highlight zu präsentieren. 'Only The Bad Survive' ist ein herrliche Hymne mit starkem Singalong-Refrain, die einen zum Mithüpfen und -singen zwingt. 'Big Shot' ist astreiner Rotzrock, dessen Lyrics ein Jimmy Pop von der BLOODHOUND GANG auch nicht unanständiger hinbekommen hätte.
Mit der Singalong-Ballade 'Slaves To Freedom' und der schnellsten Nummer des Silberlings 'Sweet Loraine' klingt ein feines Rockalbum aus, das rundum gut gelungen und trotz der etwas glatten Produktion 100 % Rock ´n´ Roll ist! Reinhören ist Pflicht, und vor allem: Greift euch die Gunners aus Westfalen, wo immer ihr sie live zu fassen kriegt!
Anspieltipps: I´m broken, Life´s A Bitch, Livin´On Dope, Big Shot
- Redakteur:
- Martin Rudolph