ECHO VOM AATHAL - Unsere schönsten Lieder
Mehr über Echo Vom Aathal
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- recordJet / Edel Distribution
- Release:
- 13.09.2019
- Vreiheit
- Xerophobie
- Widerstand
- Zugmörder
- Hellhorn
Ohne Schnörkel, ohne Kompromisse, dafür mit Alphorn.
Das ist mal eine ungewöhnliche Aufmachung. ECHO VOM AATHAL präsentiert sich schweizerisch heimatverbunden und mit Alphorn auf dem Cover der Debüt-EP. Ein Debüt übrigens, das mit "Unsere schönsten Lieder" ziemlich lustig betitelt ist. Und dann gibt das Dreiergespann zur Auskunft, dass geradliniger Heavy Metal gespielt wird? Passt das alles zusammen? Ja, wenn man weiß, wer hinter dieser neuen Formation steckt. Und zwar lebt hier mit Gabor Szabo (Gesang und Bass), Peter Wolff (Gitarre und Alphorn) und Roland Ribi (Schlagzeug) ein Großteil der letzten DRIFTER (CH)-Formation weiter. Nach der Auflösung des Schweizer Thrash-Urgesteins 2011 verloren sich die drei nie aus den Augen, sondern musizierten gemeinsam weiter.
So wurde kurzerhand ECHO VOM AATHAL gegründet. Die Musik ist zwar bewusst bodenständig und schnörkellos gehalten, doch sie sticht dennoch aus der Masse hervor. Das hängt zum einen mit den deutschen Texten zusammen, die Szabo mit hörenswertem Akzent intoniert. Das Auftreten auf dem Cover ist indes wirklich kein Scherz. Auf "Unsere schönsten Lieder" wird tatsächlich auch das Alphorn gespielt. Und das nicht nur als Intro zur Eröffnungshymne 'Vreiheit', sondern songtragend beim abschließenden Instrumental 'Hellhorn'. Hier gibt es - bis auf das Schlagzeug - nichts zu hören, als Wolffs Alphorn, das durch übersteuerte Gitarrenverstärker geblasen wurde. Geiles Ding.
Aber auch die anderen Songs der gut sechzehnminütigen EP haben es in sich. 'Xerophobie' (die Angst vor Durst und Trockenheit) drischt etwa ordentlich in die Rübe. Ein ordentliches Thrash-Brett mit starkem Text über die allseits bekannten Stammtischkrieger. Ebenfalls recht politisch ist schon genannter Opener 'Vreiheit' ausgefallen - nur musikalisch geht es hier etwas ruhiger und melodischer zu. 'Widerstand' wartet mit einem famosen sirenenartigen Refrain auf. Das ist live sicher ein großer Hinhörer. Und dann ist da noch die Bandhymne 'Zugmörder, die alle Stärken nochmal vereint. Ja, ECHO VOM AATHAL legt hier ein wirklich starkes erstes Lebenszeichen auf den Tisch, das nicht nur im Aatal gehört werden sollte.
- Redakteur:
- Marius Luehring