EDEN SYNTHETIC CORPS - Gold
Mehr über Eden Synthetic Corps
- Genre:
- Elektro / Industrial Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Scanner / Broken Silence
- Release:
- 25.01.2019
- Aokigahara
- Ash
- Borderland
- Pledge
- Soothe
- Backwood
- Gold
- Seven
- October
- Missericórdia
- Pure
- Spell
Verkrampfte Elektronik versus angenehme Basics
Seit knapp anderthalb Jahrzehnten ist das EDEN SYNTHETIC CORPS bereits ein zuverlässiger Lieferant düsterer Elektro-Klänge - wobei man die Zuverlässigkeit auch damit assoziieren kann, dass wirkliche Innovationen nicht mehr zu erwarten sind. Auch auf ihrem neuen Album arbeitet sich die Truppe aus Portugal durch einen meistens einprägsamen Fluss aus Industrial-Rock-Arrangements, finster untermalten Beats und gelegentlich auch verträumter Electronica, wie man sie im Business eigentlich als Standard kennt. Und daran ändert sich auch auf dem "Gold" betitelten neuen Album nichts.
Die Südeuropäer starten mit einigen Club-tauglichen Single-Anwärtern, verändern die Prioritäten dann immer mehr Richtung stampfender EBM-Ware, vergessen aber auch ihre Industrial-Wurzeln nicht, die sich wie ein roter Faden durch alle zwölf Nummern des neuen Albums ziehen. Nicht alle Tracks erreichen dabei dasselbe Niveau, was womöglich auch daran liegt, dass das EDEN SYNTHETIC CORPS vor allem in der zweiten Hälfte arg verkopft zu Werke geht. Stücke wie 'Seven' und 'Misericórdia' mögen zwar ganz anderen Ansprüchen folgen, kommen letzten Endes aber arg verkrampft daher, was sich schließlich auch auf das elektronische 'Pure' übertragen lässt, das trotz vergleichsweise eingängiger Strukturen nicht zünden mag.
Und so ist "Gold" eine kleine Berg- und Talfahrt, die zwar keine wirklichen Extreme in der qualitativen Darbietung offenbart, insgesamt aber trotzdem zu sehr damit beschäftigt ist, das Basisprogramm abzurufen, weshalb die wenigen experimentellen Phasen wahrscheinlich auch so gezwungen erscheinen. 'Aokigahara' und 'Borderland' gehören zu den wenigen Beispielen, die den Portugiesen auch anno 2019 locker ihre Daseinsberechtigung bescheren. Aber irgendwann sollte auch mal etwas Bewegung in die Sache kommen, ansonsten ist die eingangs erwähnte Verlässlichkeit auch kein Argument mehr, auf das die Band zählen kann.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes