EDENBRIDGE - Dynamind
Mehr über Edenbridge
- Genre:
- Melodic / Symphonic / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 25.10.2019
- The Memory Hunter
- Live And Let Go
- Where Oceans Collide
- On The Other Side
- All Our Yesterdays
- The Edge Of The World
- Tauerngold
- What Dreams May Come
- The Last Of His Kind
- Dynamind
...und das Beste kommt zum Schluß!
Routine wird ja oft zum Gegenspieler von Frische und Spitzigkeit erklärt. Eine gewisse Erfahrung mit der Materie finde ich im Symphonic Metal aber unabdingbar, denn wenn dieser Stil überzeugend sein soll, müssen Klang, Komposition und instrumentales Können perfekt ineinander greifen. Und für viele junge Bands ist dies meines Erachtens noch eine Nummer zu groß. Bei einem neuen EDENBRIDGE-Album hingegen kann man sich sicher sein, dass man hohe Qualität geboten bekommt. Seit 1998 musiziert die Gruppe um Arne "Lanvall" Stockhammer und Sabine Edelsbacher schon. Und auch wenn ich weit davon entfernt bin, alles zu kennen, so tönt doch das, was ich bislang hörte, sehr ansprechend.
Zunächst stelle ich fest, daß die Veränderungen zum superben Vorgänger "The Great Momentum" wenn dann nur marginal sind. EDENBRIDGE pendelt nach wie vor geschickt zwischen leicht progressivem Melodic Metal, symphonischer Wucht und breiter Epik. Oft ist EDENBRIDGE dabei gar nicht so weit von THRESHOLD entfernt, man höre nur mal den Opener 'The Memory Hunter': trockene Riffs, flächige Keyboards und ein erhabener Refrain, das ist ganz nach dem Muster der britischen Prog-Institution. Kein Wunder, Karl Groom ist ja auch schon seit langem für den Mix der EDENBRIDGE-Alben verantwortlich. So richtig zackig wird es dann bei 'Where Oceans Collide', wo sich Riffs, Drums und Melodien eine regelrechte Schlacht um die Vorherrschaft liefern.
Und auch in der Folge gibt es das, was man als Fan des Genres gerne hat. Ein paar folkige Ausflüge ('On The Other Side') mit stilechter Instrumentierung, bombastische Klänge ('Edge Of The World') und auch ein bisschen was für Herz ('Tauerngold'). Allerdings merke ich, dass den meisten Songs so der allerletzte Schnipser für dauerhafte Verohrung fehlt. Der Eindruck entsteht vor allem aus der Tatsache, dass EDENBRIDGE am Ende einen 10-Punkte-Knaller zum direkten Vergleich liefert, nämlich das zwölfminütige Epos 'The Last Of His Kind'. Mir scheint, EDENBRIDGE hat alle verfügbaren Reserven für diesen Song aufgespart. Hier gehen mir Sabines Gesangsmelodien das erste Mal so richtig unter die Haut, hier gibt Lanvall der Musik genug Zeit zu Atmen, hier lässt er seine Gitarre am schillerndsten singen. Und der Refrain ist überirdisch. Dabei thematisiert man hier eher Irdisches. Es geht auf eine poetische Art um die drohende Zerstörung der Erde. Na, gut, wenn's sein muß. Ich hab davon jetzt echt genug gehört und hätte lieber etwas über Einhörner gelesen. Obwohl, nee, die sind auch ausgelutscht... Sei's drum, EDENBRIDGE hat wieder mal geliefert und Fans werden keineswegs enttäuscht sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker