EDENBRIDGE - The Bonding
Mehr über Edenbridge
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 21.06.2013
- Mystic River
- Alight A New Tomorrow
- Star-Crossed Dreamer
- The Invisible Force
- Into A Sea Of Souls
- Far Out Of Reach
- Shadows Of My Memory
- Death Is Not The End
- The Bonding
Edler Symphonic Metal mit leichten kompositorischen Schwächen
Nachdem sich NIGHTWISH mit dem furchtbar affektierten letzten (echten) Album "Imaginaerum" endgültig selbst demontiert hat, ist nun eigentlich der Weg auf den Olymp des Female-Fronted Symphonic Metal frei für EDENBRIDGE. Das Quintett um Gitarrist Lanvall und Sängerin Sabine Edelsbacher hat uns seit dem Debüt "Sunrise In Eden" aus dem Jahres 2000 mit so manchen kompositorisch wertvollen und atmosphärisch dichten Perlen erfreut. Ich persönlich halte das Zweitwerk "Arcana" und Album Nummer vier namens "Shine" für die bisherigen kreativen Sternstunden von EDENBRIDGE. Hier präsentierte sich der mit Orchester und Prog-Anleihen aufpolierte Melodic Metal der Österreicher am kraftvollsten und spannendsten. Zuletzt richtig überzeugt hat mich "MyEarthDream" vor fünf Jahren. Den Nachfolger "Solitaire" empfand ich als etwas zu glatt und steril, mir fehlte es da doch etwas an Herzblut und Leidenschaft.
Leider setzt sich dieser Trend auf "The Bonding" fort. Zwar gibt es auf diesem Album immer noch grandiose, edle und eindringliche Metal-Songs wie 'Mystic River', 'The Invisible Force' oder 'Shadows Of My Memory' zu beklatschen, die eindrucksvoll beweisen, dass mit Soundtrack-Bombast kaum jemand im Metal-Genre souveräner hantiert als Meister Lanvall. Aber daneben steht zu viel Material, das zwar absolut professionell und technisch perfekt eingespielt ist, dem es aber aus meiner Sicht an Seele und Authentizität fehlt. Gerade die zahlreichen ruhigeren Momente des Albums, wie 'Star-Crossed Dreamer' oder 'Into A Sea Of Souls', entwickeln sich schon mal zu gepflegter Langeweile. Der viertelstündige Titelsong gerät dann auch eher zur Geduldsprobe als zum multiplen O(h)rgasmus.
Man kann nicht behaupten, dass "The Bonding" ein schlechtes Album ist. Eigentlich ist es insgesamt sogar ein ziemlich gutes, aber eben auch ein allzu routiniertes und visionsarmes Album. Das ist schade, denn diese Band kann es eigentlich besser. So bleibt der eingangs ins Gespräch gebrachte Thron vakant. Ich werde den Eindruck nicht los, dass EDENBRIDGE dringend mal eine Frischzellenkur gebrauchen könnte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan