EDEN'S CURSE - Eden's Curse
Mehr über Eden's Curse
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 24.08.2007
- Book Of Life (Intro)
- Judgement Day
- Eyes Of The World
- Stronger Than The Flame
- The Voice Inside
- After The Love Is Gone
- Fly Away
- What Are You Waiting For
- Eden's Curse
- Don't Bring Me Down
- Heaven Touch Me
- The Bruce (Intro)
- Fallen King
- We All Die Young
Auch wenn es dem Namen nach nicht unbedingt diesen Anschein macht, ist EDEN'S CURSE in der Tat wesentlich mehr, als nur ein Solo-Projekt des amerikanischen Sängers Michael Eden. Entgegen dieser Annahme muss gesagt werden, dass Michael EDEN'S CURSE zwar zusammen mit Bassist und Songwriter Paul Logue, der auch schon mit David Readman zusammen Musik gemacht hat und bei CRY HAVOC mit von der Partie war, ins Leben gerufen hat, spätestens, als sich Pete Newdeck (D, ex-LIONSHEART, ex-KILLERS) ins Geschehen einbrachte, war jedoch klar, dass es sich um eine Band handeln würde.
Auf der Suche nach einem Gitarristen konnten EDEN'S CURSE Thorsten Koehne ausfindig machen, der zuletzt mit CODE OF PERFECTION für Furore sorgen konnte. Dessen Manager Carsten Schulze brachte nicht nur Thorsten ins Spiel, sondern mit 'Eyes Of The World' auch gleich einen Song mit, der bei EVIDENCE ONE mehr oder weniger übrig geblieben war. Keyboard-Ikone Ferdy Doernberg vervollständigt das Line-Up, und in jener Besetzung wurden in Folge dann die Songs dieses Debütalbums eingespielt.
Wie nicht anders zu erwarten, kredenzt uns diese Formation herrlich melodiösen Metal mit einer satten Hardrock-Schlagseite. Ihre stärksten Seite haben EDEN'S CURSE dann, wenn die Gitarre ordentlich brät, wie zum ersten Mal im eigentlichen Opener 'Judgement Day', der nach einer sehr kurzen und ruhigen Einleitung zu einem wahren Melodic-Metal-Ohrenschmaus gedeiht. Thorsten Koehne zeigt sich im Verlauf des Albums zwar einmal mehr als technisch überaus versierter Gitarrero, lässt jedoch keinen Zweifel aufkommen, dass er wesentlich mehr drauf hat, als filigrane Technik vorzuexerzieren. Immer wieder lässt er seine Gitarre auf vorliegendem Werk band-, und vor allem songdienlich röhren, wie er es offenbar in seiner Jugend von den "alten Meistern" an der Klampfe gelernt hat. Mit Michael Eden besitzt diese Truppe eines der wohl größten Talente dieses Genres am Mikro - weshalb er es bislang noch nicht geschafft hat, es hier in Mitteleuropa zu mehr an Ruhm und Ehre zu bringen, wissen die Götter allein. Mit "Eden's Curse" sollte sich diese Tatsache jedoch schlagartig ändern.
Da 'Eyes Of The World' die Handschrift vom begnadeten Songwriter-Duo Robby Boebel und Carsten Schulz trägt, sollte es nicht weiter verwunderlich sein, dass dieser Track auch auf einem EVIDENCE ONE-Alben gute Figur abgeben hätte. Wenn es die Jungs dann etwas getragener angehen, wie im nach RAINBOW der späteren Phase klingenden 'Stronger Than The Flame', fällt einmal mehr die durchdringende Vokalkraft von Michael positiv auf, ebenso in der Ballade 'The Voice Inside', dessen Intensität automatisch die Feuerzeuge entzünden und gen Himmel richten lässt. Der eher straighte, riffbetonte Rocker 'After The Love Is Gone' lässt dann Erinnerungen an Größen des US-amerikanischen Stadionrocks aufkommen, ehe uns EDEN'S CURSE zum Mitfliegen in 'Fly Away' animieren. Hierzu sei angemerkt, dass dieser Song über einen megazwingenden Groove verfügt und EDEN'S CURSE eines ihrer heftigsten Stücke abliefern, auch wenn Ferdy sein Keyboard in sehr eigenwilligen und beinahe schon penetranten Tönen im Hintergrund erklingen lässt.
'What Are You Waiting For' fragen die Herrschaften dann zu recht, bei einem Testdurchlauf sollte spätestens jetzt der Kaufgrund auf dem Tisch sein. Ein abermals herzhafter Melodic Metal/Hardrock-Track erfreut den Zuhörer, was diesem auch mit dem anschließenden der Band ihren Namen gebenden Song zu Teil werden wird. Ein satter Up-Tempo-Banger mit dem Titel 'Don't Bring Me Down' setzt den Reigen fort, ehe das Tempo, nicht jedoch die Intensität, abermals gedrosselt wird und 'Heaven Touch Me' ertönt, das erneut daran erinnert, dass melodiöser Metal/Hardrock für große Arenen bestimmt ist.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich EDEN'S CURSE schon jetzt vor jubelnden Menschenmengen, die der Band zujubeln und abermals ihre Feuerzeuge aus der Tasche kramen, um zusammen mit den Jungs 'Fallen King' zu feiern, den vorletzten Song dieses Debüts, der nach balladeskem Beginn zu einem gediegenen Banger im Mid-Tempo mit zwingenden Hooks gedeiht. Ob auch das abschließende 'We All Die Young' mit zum Live-Programm zählen wird, wird sich erst zeigen. Meiner Meinung nach kann diese, sehr entspannt, irgendwie aber auch eigenartig und fast schon poppig eingeleitete und leider nicht wirklich losrockende Nummer das hohe Niveau der anderen Tracks nicht ganz halten, auch wenn hier Thorsten im Laufe des Songs einmal mehr auf seine Fingerfertigkeit hinweisen darf.
In Summe ist EDEN'S CURSE hier ein sehr hochwertiges Debüt geglückt, das der Melodic-Abteilung mit Sicherheit jede Menge Freude bereiten wird.
Anspieltipps: Judgement Day, Fly Away, What Are You Waiting For, Don't Bring Me Down, Fallen King
- Redakteur:
- Walter Scheurer