EDEN'S CURSE - Symphony Of Sin
Mehr über Eden's Curse
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 04.10.2013
- Symphony Of Sin
- Break The Silence
- Evil & Divine
- Unbreakable
- Fallen From Grace
- Loosing My Faith
- Rock Bottom
- Great Unknown
- Turn The Page
- Sign Of The Cross
- Wings To Fly
- Devil In Disguise
- Where Is The Love?
Amtliche Heavy Rock/Metal-Vollbedienung - Goes ahead and makes my day!
Ich sitze im Zug zurück von Frankfurt, habe zwei intensive, arbeitsreiche und aufwühlende Tage dort verbracht und will einfach nur noch ein bisschen abschalten, bevor ich wieder in den Alltag einsteige. Ich klappe den Rechner auf, gehe noch mal meine Aufzeichnungen durch und stöpsele den Kopfhörer ein. Die Auswahl ist groß, ich klicke wahllos auf eines der Alben, die ich in den nächsten Tagen noch besprechen will. In der Zeitung steht ein Artikel über Helene Fischer. Während ich lese und mich wundere, wie toll und perfekt ein Mensch doch sein kann, kriecht da etwas in mein Ohr, in mein Hirn, in meinen Körper, das innerhalb weniger Minuten die Muskulatur wunderbar entspannt und ein wohliges Grinsen auf mein Gesicht zaubert. Sogar das Regenwetter kann mich mal am A****, denn dieser erste Song namens 'Symphony Of Sin' spült eben jenen kraftvoll-dynamischen Cocktail aus Heavy Rock und Melodic Metal in meine Seele, der mich für die nächste Stunde auf äußerst angenehme Weise aus der Realität entführen wird. Meine spontanen Assoziationen im Verlaufe der nächsten Lieder (sicherlich nicht musiktheoretisch abgesichert) sind, dass ich für eben dieses spezielle Feeling die ersten beiden Alben von PINK CREAM 69 immer schon geliebt habe und dass mich Gesang und Melodieführung manchmal an die besten Zeiten von VICTORY ("Culture Killed The Natives" und "Temples Of Gold") erinnern. Der zur Abrundung so wichtige kleine Schuss Las Vegas ist auch mit drin.
Uups, ich habe Euch noch gar nicht erzählt, dass das Album auch "Symphony Of Sin" heißt und die Band EDEN'S CURSE. Der Name sagt mir was, ich glaube sogar schon mal irgendwann und irgendwo ein Album dieser Truppe besprochen zu haben, aber meine Lust auf das Lesen von Infozetteln und Metal-Archives-Einträgen ist gerade äußerst begrenzt. Ich möchte, während wir gerade durch Biblis rollen, einfach nur diese Musik genießen. Der großartige Sänger ist melodisch versiert, hat Rock'n'Roll in der eindringlich-kraftvollen Stimme und schüttelt sich diverse Killer-Hooklines aus dem Ärmel. Die Gitarrenarbeit muss man zwar als eher konservativ bezeichnen, aber die Riffs und Solo-Einlagen sind so gekonnt, kompakt und schlüssig zusammengeschnürt, dass ich gar nicht mehr Innovation und Extravaganz haben möchte. Ähnliches gilt für die Kompositionen an sich. Vielleicht wird der eine oder andere Kritiker das als nett gemachten, aber eher belanglosen Durchschnitt bezeichnen; mir ist das Wurst, ich finde diesen Sound gerade ganz, ganz toll. Wenn ein Album so vollmundig, so fein austariert und handwerklich perfekt rüber kommt, dass man sich auf Anhieb darin fallen lassen kann, dann muss man einfach seinen imaginären Hut vor den verantwortlichen Musikern ziehen.
Wir sind inzwischen in Mannheim und bei 'Sign Of The Cross' angelangt und ich habe immer noch keinen qualitativen Ausrutscher vernommen. Das hebt EDEN'S CURSE wohltuend von den vielen anderen Genre-Vertretern ab, die zwei, drei richtig starke Songs geschrieben haben, diese an den Anfang ihres Albums stellen und dann das Fassungsvermögen einer handelsüblichen CD mit allerlei halbgarer Grütze füllen. Gleich bei diesem ersten "Symphony Of Sin"-Durchlauf sind neben dem tollen Opener vor allem das fett groovende 'Evil & Divine' und die emotionsdichte Halbballade 'Fallen From Grace' hängen geblieben. Das flott-beschwingte 'Wings To Fly' mit seinem sonnigen AOR-Feeling macht auch richtig viel Spaß. Aber jetzt nähert sich das Album leider schon dem Ende, anyway enuff said; ich gehe mir gleich mal einen Deutsch-Bahn-"Kaffee" besorgen (Verstößt diese Plörre eigentlich gegen die Genfer Konventionen oder so?) und freue mich auf zu Hause. Diese Kritik schließe ich jetzt ab, denn ich weigere mich meinen wunderbaren ersten Eindruck von diesem knackig-frischen Gute-Laune-Album in sauertöpfischer Erbsenzähler-Manier wieder selbst zu zerlegen und kaputt zu analysieren. Macht's gut Freunde, bis die Tage.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan