EDENSHADE - The Lesson Betrayed
Mehr über Edenshade
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Avasonic
- Release:
- 28.04.2006
- Tmêsis
- That Blind
- They
- The Drop
- The Lesson Betrayed
- Comtemplate
- Trust In Me
- Water
- Insect
- Day Zero
Von der Presse werde ihr Stil als das bislang fehlende Bindeglied zwischen modernem schwedischem Death Metal der üblichen Genre-Vertreter und der melodiösen Schönheit von Bands wie PAIN OF SALVATION und DREAM THEATER bezeichnet, und das zweite Studioalbum "The Lesson Betrayed" sei ein weiterer Schritt auf EDENSHADEs musikalischer Suche nach Schönheit. Hmm, zum einen habe ich ein solches fehlendes Bindeglied bislang ehrlich gesagt nicht vermisst, und zum anderen sind die Italiener von besagter Schönheit noch meilenweit entfernt.
Hier und da blitzt sie durch und lässt erahnen, wozu Sänger Lorenzo Morresi und seine vier Kumpanen in der Lage wären, aber es gibt auf dieser Scheibe keinen einzigen Song, den ich von der ersten bis zur letzten Note als "schön" bezeichnen würde. Der Opener 'Tmêsis' beispielsweise enthält zwar ein an PAIN OF SALVATIONs 'A Trace Of Blood' erinnerndes Riff und einen durchaus ohrwurmverdächtigen Refrain, aber die Frickel-Passagen dazwischen wollen nicht wirklich nicht ins Ohr gehen und wirken obendrein leicht deplaziert. Abgesehen vom harmonischen Outro fast durchgehend unerträglich ist das wirre, teils gesprochene, teils gebrüllte 'That Blind', so wie auch der dritte Track 'They' bis auf die hübsche Keyboardpassage im Refrain nur unangenehm gesprechbrüllt wird. Neben den sehr abrupten Tempowechsel, unzusammenhängenden Frickelparts und sinnlosen Songstrukturen (exzellent auf die Spitze getrieben in 'The Drop') ist überhaupt Lorenzos Stimme der größte Schwachpunkt von EDENSHADE, weil er selbst in den wenigen gesungenen Passagen nicht so richtig melodisch klingt. Der Titeltrack 'The Lesson Betrayed' enthält einige gute Ideen (die vermutliche synthetischen Saxophonklänge, der erstaunlich harmonische Chorus, und auch die deathmetallische Grunzpassage geht okay), welche allerdings zwischen den vorherrschenden anstrengenden Soundcollagen etwas untergehen. Abstruses Keyboardgeklimper, kombiniert mit einer Flüsterstimme, wechseln in 'Contemplate' mit disharmonischem Geschrammel und nettem progressivem Gefrickel. 'Trust In Me' ist ein kurzes und eher belangloses elektronisches Zwischenstück. 'As Water' verbindet die Leichtfüßigkeit von EDENSHADEs Landsmännern ROOM WITH A VIEW im Refrain mit wirren Frickel-Death-Elementen. Das (wie auch zwei, drei andere Songs) mit einigen italienischen Textpassagen gespickte 'Insect' gönnt dem Hörer endlich über weite Strecken eine relaxte Auszeit, und auch der überwiegend von Pianoklängen interpretierte Rausschmeißer 'Day Zero' enthält bis auf den Sprech-Brumm-Gesang das, wonach EDENSHADE so sehr streben - Schönheit.
Anspieltipp: Ich hör mir die eingangs genannten Referenzbands lieber einzeln an ...
- Redakteur:
- Elke Huber