EDGE OF FOREVER - Ritual
Mehr über Edge Of Forever
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 13.10.2023
- Where Are You
- Water Be My Path
- Freeing My Will
- The Last One
- Love Is The Only Answer
- Forever's Unfolding
- Ritual Pt. I
- Ritual Pt. II - Revert Destiny
- Ritual Pt. III - Taunting Souls
- Ritual Pt. IV - Baptized In Fire
- Ritual Pt. V - Ride The Wings Of Hope
- Ritual Pt. VI - Cross My Eyes
- Ritual Pt. VII - Reconciliation
Hier hat Bombast ein Bleiberecht!
Auch wenn es natürlich nur eine Art von Fantasie ist, aber wenn es um Bombast geht, würde ich doch gerne das eine oder andere Mal bei so mancher Band beschwichtigend einwirken. Bei den Italienern von EDGE OF FOREVER, die diese diffizile Ingredienz geradezu verschwenderisch auf ihrem neuen Album "Ritual" verwenden, gibt es aber keine Beschwerde. Irgendwie trifft dieser mitreißende und aufmunternde Melodic Hard Rock gerade einen Nerv. Die Songs mit ihren teilweise geschichteten Gesangsspuren sind erquickend und labend. Von Lokalkolorit kann auch keine Rede sein, denn das Album hat internationales Topniveau. Der in zahlreichen musikalischen Projekten aktive Sänger Alessandro del Vecchio verleiht den Stücken diese besondere Klasse, die ein gelungenes melodisches Hard-Rock-Album einfach braucht. Der exzellente Opener 'Where Are You' ist hierfür ein passender Beleg, mit seinen gelegentlichen virtuosen Keyboard-Phrasen, die schon fast als progressiv zu bezeichnen sind, kann Alessandro den einen oder anderen Farbtupfer setzen. Richtig gut ist auch der im Mix klar abgebildete Bass. Auch das vermutlich als Druckgrafik hergestellte Artwork, das man aufgrund seines Motivs eher im Genre Desert Rock verorten würde, gefällt.
Abwechslung wird großgeschrieben auf dem Langspieler. Ob dies ein Uptempo-Rocker wie 'Freeing My Will', eine Ballade wie 'Love Is The Only Answer', ein Stampfer wie 'The Last One' oder ein epischer Track wie der Titelsong ist. Auf ihrem letzten Album "Seminole" aus dem Jahr 2022 gab es ja bereits mit dem Titeltrack einen vierteiligen Song, aber 'Ritual' bringt es gar auf eine Suite in sieben Teilen mit jeweils unterschiedlicher Atmosphäre. Das ist im Genre doch eher ungewöhnlich. Textlich wird mit diesem Longtrack, wie schon auf dem Vorgängeralbum, auf die Spiritualität der Ureinwohner Nordamerikas Bezug genommen. Auch der Skandal, der in Massengräbern aufgefundenen Kinderleichen in katholischen Internaten Kanadas, wird nicht ausgespart.
"Ritual" ist ein perfekt durchkomponiertes und dramatisches Album mit ausgefeilten Arrangements, das vielen Liebhabern melodischer Klänge gut gefallen sollte. Ich jedenfalls war schon nach dem ersten Durchlauf überzeugt von der hohen Qualität.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens