EDGE OF SANITY - The Spectral Sorrows (Re-Release 2024)
Mehr über Edge Of Sanity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 06.12.2024
- The Spectral Sorrows (Remaster 2024)
- Darkday (Remaster 2024)
- Livin Hell (Remaster 2024)
- Lost (Remaster 2024)
- The Masque (Remaster 2024)
- Blood Of My Enemies (Remaster 2024)
- Jesus Cries (Remaster 2024)
- Across The Fields Of Forever (Remaster 2024)
- On The Other Side (Remaster 2024)
- Sacrificed (Remaster 2024)
- Waiting To Die (Remaster 2024)
- Feedin The Charlatan (Remaster 2024)
- A Serenade For The Dead (Remaster 2024)
- The Spectral Sorrows (Remix 2024)
- Darkday (Remix 2024)
- Livin Hell (Remix 2024)
- Lost (Remix 2024)
- The Masque (Remix 2024)
- Blood Of My Enemies (Remix 2024)
- Jesus Cries (Remix 2024)
- Across The Fields Of Forever (Remix 2024)
- On The Other Side (Remix 2024)
- Sacrificed (Remix 2024)
- Waiting To Die (Remix 2024)
- Feedin The Charlatan (Remix 2024)
- A Serenade For The Dead (Re-Recording 2024)
- Pernicious Anguish (Remix 2024)
Legendäre Scheibe in rundum toller Neuauflage!
Weiter geht es mit der aktuell vielleicht besten Serie von Neuauflagen im Metal-Sektor, die sich mit EDGE OF SANITY eine Band vorgenommen hat, welche im melodischen Todesstahl-Grenzgebiet einen gewissen Kultstatus hat und deren Alben meist nur schwer oder zumindest zu sehr saftigen Preisen zu bekommen sind. Bisher wurden bereits Special Editionen von "Nothing But Death Remains" und "Purgatory Afterglow" veröffentlicht, und wenn ihr meine beiden Rezensionen hierzu gelesen habt, dürftet ihr wissen, wie begeistert ich von der Aufmachung und auch dem musikalischen Inhalt war. Nun nehmen wir uns den direkten "Purgatory Afterglow"-Vorgänger vor, denn "The Spectral Sorrows" erschien ursprünglich im Jahr 1993 und wird nun als Doppel-CD erneut aufgelegt.
Musikalisch haben wir es dabei mit einem Album zu tun, das man wahrscheinlich als Übergangswerk zwischen den todesmetallischen Anfängen der Band und den kommerziell zugänglicheren und auch oftmals von viel Klargesang geprägten späteren Alben von EDGE OF SANITY und auch weiteren Werken aus der Feder Dan Swanös betrachten kann. Konkret gibt es dabei vor allem zu Beginn der Platte einprägsamen Death Metal mit vielen Melodien, der teilweise sogar die Brücke hin zu den Kreissägen-Gitarren von ENTOMBED schlägt, gleichzeitig aber auch schon viele Gemeinsamkeiten mit der damals keimenden Melodic-Death-Bewegung hat. Gerade 'Livin Hell' und 'Darkday' sind dabei besonders tolle Kracher, denen das Groove-Monster 'Lost' in Nichts nachsteht. 'Jesus Cries' ist dagegen fast schon Prog-Metal, dessen Gitarrenarbeit richtig vertrackt ist und mich auch über 30 Jahre nach dem ursprünglichen Release bestens unterhält. Gleichzeitig gibt es aber auch reichlich mutige Experimente zu hören, die zumindest bei mir nicht restlos zünden. So fällt das MANOWAR-Cover 'Blood Of My Enemies' schon deutlich aus dem Rahmen und der Gothic-Death-Metal-Rocker 'Sacrificed' wirkt gänzlich aus dem Kontext gerissen. Das alles ändert aber nichts daran, dass "The Spectral Sorrows" insgesamt ein tolles Album ist, das man als Fan des melodischen Todesstahls unbedingt einmal gehört haben sollte.
Damit genug zu den eigentlich bekannten Fakten, kommen wir nun zu den Kaufanreizen, die mit der Neuauflage geschaffen werden. Hier gibt es im Vergleich zu den beiden eingangs genannten Re-Release glücklicherweise wenig Neues zu berichten, denn auch "The Spectal Sorrows" erwartet uns auf der ersten CD in komplett neu gemastertem Gewand, während der zweite Rundling einen vollständigen Remix des Albums präsentiert, wobei das kurze Instrumental 'A Serenade For The Dead' sogar gänzlich neu aufgenommen wurde. Als Bonus gibt es auf der zweiten CD übrigens auch noch eine frische Abmischung des Demosongs 'Pernicious Anguish', welcher die Vollbedienung für Sammler komplett macht. Für Puristen dürfte dabei wohl das Remaster die richtige Wahl sein, denn während hier deutlich mehr Druck auf dem Kessel ist als beim Original, bleibt doch der Charme der ursprünglichen Aufnahme erhalten. Mir persönlich gefällt allerdings der Remix erneut um Welten besser, denn auch hier finde ich, dass Herr Swanö die Essenz der originalen Aufnahmen erhält, gleichzeitig aber im neuen Mix so viele Möglichkeiten der Verbesserung gefunden hat, dass diese Version insgesamt auch problemlos ein traditionsbewusster Release aus diesem Jahr sein könnte. Nur die bereits erwähnte Neuaufnahme von 'A Serenade For The Dead' geht mir bei der Neuinterpretation einen guten Schritt zu weit und hat viel zu wenig mit dem Orginal zu tun.
Aber das bleibt Meckern auf allerhöchstem Niveau, denn ansonsten bleibt auch "The Spectral Sorrows" ein meisterhaftes Beispiel dafür, wie man einen guten Re-Release auf die Beine und sämtliche Fans zufrieden stellt. Wer es traditioneller mag und nur einen etwas frischeren Sound möchte, der legt einfach die erste Disc ein; wer direkt die Vollbedienung in Sachen geschmackvoller Aufbereitung haben möchte, der wählt den Remix. So oder so kommen EDGE OF SANITY-Fans hier definitiv auf ihre Kosten.
- Redakteur:
- Tobias Dahs