EGOKILLS - Creation
Mehr über Egokills
- Genre:
- Alternative / Pop / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre / Soulfood
- Release:
- 22.04.2016
- Reckoning
- Lifestruck
- Kill Your Ego
- Metamorphosis
- Spiral
- Shift
- Creation
- Insight
- Polarize
- Reason Reborn
- To Follow The Sun
Verwirrend großartig.
Finnland und Metal sind ja eigentlich ein untrüglicher Garant für eingängige, melodische Kreationen. Bei diesem vorliegenden Album jedoch durchlebe ich alles von BON JOVI über THREE DOORS DOWN, SINBREED, BOLTHROWER bis hin zu ANGRA und CHILDREN OF BODOM.
Die Strukturen sind teils sehr verschwommen und zu groß ist der Wunsch einfach ALLES zu geben: Aus allen Genren, von allen Bands und das Alles zur gleichen Zeit. Dabei bleibt selten Zeit, ein Lied bis zum Ende zu genießen oder sich auch nur in irgendeinen Stil hineinzufinden. Manche Parts sind so disharmonisch, während andere wiederum so gefühlvoll sind, manche Stellen strotzen vor Kraft, während ich bei anderen an 90er-Jahre Teenie-Punk-Rock denke, dann ist es so episch-orchestral, nur um darauf wieder stumpf anzumuten, wie eine Black-Metal Band aus dem tiefsten Keller.
Für mich klingt es, als würden zwei Entitäten um die Vorherrschaft auf dieser CD kämpfen und keine kann gewinnen. Beide Ausprägungen für sich genommen sind großartig, aber das Album am Stück zu hören gleicht einer ungewollten Achterbahnfahrt. Vielleicht hätte man daraus besser ein Doppelalbum machen sollen?
Nun aber noch ein wenig zum musikalischen Können der Jungs von EGOKILLS, das durchaus während der guten dreiviertel Stunde Spielzeit mehr als genug unter Beweis gestellt wird. Der Gesang überzeugt auf ganzer Linie und auch die Produktion der einzelnen Instrumente ist sehr gut gelungen. Auf der einen Seite gibt es Songs, wie 'Lifestruck' oder 'Polarize', die echt gelungene Parts haben, aber gerade, wenn ich anfange, mich über die Stücke zu freuen, wenn ich mir vorstelle, wie es in der Disco auf der Tanzfläche klingen würde und wie ich es live genießen könnte, passiert etwas Unvorhergesehenes, und weg ist das Feeling. Auf der anderen Seite gibt es aber auch so komplett stimmige Songs wie das ruhige 'Spiral' oder das dynamische und kraftvolle 'Insight', an denen es absolut nichts auszusetzen gibt. Der krönende Abschluss wird jedoch von last but not least 'To Follow The Sun' gebildet: Leicht doomig, in den Gothic-Rock abdriftend und mit einem fantastischen Gesang versehen. Das Ganze wird nur noch übertroffen vom wunderschönen melodischen Klavier-Solo, welches den Zuhörer sanft zum Ende hin begleitet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Yvonne Heines