EHLDER - Nordabetraktelse
Mehr über Ehlder
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nordvis (Nonstop Music Records)
- Release:
- 04.10.2019
- Stridskall
- Ändlös
- Döden I En Döende Kropp
- Hedningadrapa
- Gammelmod
- Tagen
- Varerytm I Varganord
Schwarzwurzelforschung erster Güte.
Als Gitarrist und Sänger hat sich Graav bei ARMAGEDDA zu Beginn der 2000er einen Namen gemacht. Anschließend hat er sich mit seinem Projekt LÖNNDOM ausgetobt, welches bereits seit 2014 wieder auf Eis liegt. Nun ist mit EHLDER ein neues Black-Metal-Projekt des Schweden am Start, der sich inzwischen Graavehlder nennt. Ist ja auch einfache Mathematik: Alter Name + neue Band = neuer Name. Musikalisch beschreitet er mit "Nordabetraktelse" allerdings keine neuen Wege, denn das Album ist ein bewusst gewählter Schritt in die Vergangenheit. Die Einflüsse, die bei LIK (ein weiteres Projekt Graavehlders, das erst jüngst reaktiviert wurde) eine Rolle spielen, aber nicht explizit ins Songwriting einflossen, machen nun die Inspirationsquelle für EHLDER aus. Man möge sich das wie einen Baum vorstellen, dessen Wurzeln jetzt an das Tageslicht gelangen. So lässt sich der Multiinstrumentalist jedenfalls auf dem Promozettel zitieren.
Klanglich geht es hier mal eben 25 Jahre in der Zeit zurück, wo die Wiederholung als stilbildendes Element von einigen Black-Metal-Bands kultiviert wurde und andere Bands sich von der BATHORY-Atmosphäre späterer Alben haben inspirieren lassen. Im Galopp drischt man mit den sieben Songs des EHLDER-Debüts durch das Erbe des skandinavischen Black Metals, wie er vornehmlich in Norwegen und Schweden gespielt wurde. Nicht zu chaotisch, sondern auch klanglich gut nachvollziehbar ist die Produktion geworden. Trotzdem ist der Einstieg in das Material nicht ganz einfach: Viele Songs leben von der steten Wiederholung der Mantra-artigen Gitarrenriffs. Hier braucht es etwas Geduld, bis 'Tagen' oder 'Gammelmod' ihre Wirkung voll entfalten können.
Dafür wird man letztlich auch entschädigt mit einer Platte, die mit jedem Durchlauf wächst und trotz der an sich ja nicht komplexen Musik immer wieder neue Feinheiten offenbart. Die Wertung könnte indes noch höher ausfallen, wenn das Material noch weniger auf Nummer sicher gehen würde. Hier und da kommt es mir nämlich so vor, als hätte der teils wahnwitzig fiese klingende Graavehlder noch ein paar Pfeile im Köcher. Unter dem Strich bleibt ein für Fans traditionellen Black Metals gutes Album mit großartiger Atmosphäre.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher