EIGENSINN - Die Wahrheit
Mehr über Eigensinn
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Echozone/Sony Music
- Release:
- 22.05.2009
- Kraft
- Sternenkind
- Eiskalt
- Wahrheit
- Schrei
- Feuerengel
- Überlicht
- Freier Fall
- Spring!
- Die Macht
- Heut Nacht
- Stimmen
- Tränen aus Blut (Version 2004)
Deutschsprachiger Rock auf sehr abwechslungsreiche und EIGERNSINN(ige) Art.
Auf deutschsprachige Musik war ich des Bandnamens und Titels wegen zwar gefasst, doch in welcher Ausführung mir diese, von der mir bisher gänzlich unbekannten Truppe EIGENSINN, präsentiert werden würde, galt es erst herauszufinden. Während es mir überraschenderweise keinerlei Probleme bereitete, mich in die Musik von EIGENSINN einzuhören, stellte sich das stilistische Erfassen im Endeffekt als wesentlich schwieriger heraus als angenommen.
Auch nach dem x-ten Durchlauf bin ich mir nicht ganz sicher und wähle der Einfachheit halber den schlichten und in jedem Fall zutreffenden Begriff "Rock". Das Quartett mit Dame am Mikro gibt sich stilistisch nämlich überaus vielseitig und weiß sich, durch teilweise sehr prägnante Melodien und gen Pop tendierende Refrains, sofort in den Gehörgängen festzufressen. Es kann sich aber durch mitunter recht heftige Passagen dennoch problemlos von Vergleichen zu momentan angesagten, deutschsprachigen Pop/Rock-Bands mit Damengesang distanzieren.
Zudem schafft es das Quartett streckenweise mit einer sehr dichten Atmosphäre zu beeindrucken und speziell dann, wenn das Frontmädel ihre Stimme richtig dreckig und fies einsetzt, wird für Gänsehaut beim Zuhörer gesorgt. Die Spielzeit von "Die Wahrheit" vergeht wie im Flug, was auch dadurch bedingt ist, dass man immer wieder sehr überraschende Wendungen mitverfolgen kann. Exakt diese sind es auch, die EIGENSINN interessant machen und den Bandnamen geradezu programmatisch erscheinen lassen.
Als Beispiele für die "eigensinnige" Erscheinung dieses Albums seien das mit verzaubernd-einlullenden, orientalischen Melodienbögen gesegnete 'Kraft', das regelrecht hypnotisch anmutende 'Eiskalt', oder das mit einem latenten Gothic-Anstrich versehene 'Schrei' erwähnt.
Diese Tracks zählen für mich zusammen mit dem locker-lässigen Rocker 'Freier Fall' und dem, von fettem Groove und brachialen Riffs eingeleitete, irgendwie an RAMMSTEIN mit Damengesang erinnernde, 'Die Macht' zu den Höhepunkten dieses Albums. Es ist erfreulicherweise überraschend spannungsgeladen und hinsichtlich des lyrischen Aspekts angenehm kitschfrei.
Anspieltipps: Kraft, Eiskalt, Freier Fall, Die Macht
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer