EIS - Bannstein
Mehr über Eis
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Lupus Lounge / Prophecy / Soulfood
- Release:
- 09.10.2015
- Ein letztes Menetekel
- Im Noktuarium
- Über den Bannstein
- Fern von Jarichs Gärten
- Im Schoß der welken Blätter
Ein würdiger Nachfolger zu "Wetterkreuz".
Ich gestehe, das Review zu "Bannstein", dem zweiten Album von EIS nach Umbenennung der Band, ist mir nicht gerade leicht gefallen. Das liegt sicher auch daran, dass ich "Wetterkreuz", den Vorgänger des Duos aus Porta Westfalica, enorm schätze und es seit dem Erscheinen vor drei Jahren jede Woche mindestens einmal den Weg in meine Playlist findet. Ob das auch für "Bannstein" gilt, wird nur der Test der Zeit zeigen können doch – soviel sei vorweggenommen – mit dem, was das Duo hier in fünf Tracks verewigt hat, sind eigentlich alle Voraussetzungen dafür gegeben.
Sicher ist "Bannstein" sowohl was das Songmaterial angeht als auch was die Produktion betrifft nicht ganz so direkt und gemein wie der Vorgänger. Griffige Songs, die einem derart direkt ins Gesicht springen wie 'Mann Aus Stein' finden sich in den fünf neuen Songs nicht. Stattdessen haben die atmosphärisch gewohnt dichten Songs in jeder Hinsicht eine höhere Bandbreite. Die Produktion haben die Nordrhein-Westfalen so angepasst, dass diesem gesteigerten Dynamikumfang Rechnung trägt. Sie klingt etwas dynamischer und wärmer als vor drei Jahren. Zunächst wirkt das teilweise ungewohnt, mit der Zeit zeigt sich aber, dass diese Wahl sehr gut zum Songmaterial passt. Damit knüpft die Band an älteres Material an, denn auch zu Zeiten von "Galeere" und "Patina" gab es immer wieder langsamere und schwerere Parts in den Songs. Insgesamt ist das Material von "Bannstein" nicht nur vom Tempo her variabel ausgefallen, sondern birgt auch sonst Feinheiten und Details, die sie Stück für Stück offenbaren. Ich gestehe, ich liebe die kalte, sterile, düstere Produktion von "Wetterkreuz" bis heute. Aber ich kann mich auch sehr gut mit der dynamischeren, wärmeren Gangart von "Bannstein" anfreunden, die sehr gut zum Songmaterial passt und ihm die nötige Tiefe gibt.
Durch die Kombination aus vielschichtigerem Songwriting und dynamischerem Sound gepaart mit dem gewohnt guten Händchen für Melodien und Stimmungen sowie starke Texte mit Tiefgang jenseits von Kitsch und Peinlichkeit kann "Bannstein" guten Gewissens als Genrehighlight bezeichnet werden. Fans von deutschem Black Metal sollten auf jeden Fall zugreifen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Ben Kettner