EISREGEN - Grenzgänger
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2023
Mehr über Eisregen
- Genre:
- Death Metal / NDH
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 13.01.2023
- Vorposten
- Grenzgänger
- In Einzelteilen
- Für den Kaiser
- Als ich noch Kinder fraß
- Die Frau im Turm
- Vom Loch-in-der-Wand-Club
- Wiedergänger (Album Edit)
- Auf Galgengrund
- Kühlkammer
- Gegengift
- Stirb lächelnd 2023
- Kadaverfrühling
- Blutsommer
- Herbstleiche
- Wintersabbat
- Rigor Mortis
Grenzen sind zum Übertreten da.
Es gibt sie noch, die gewissen Kulturkonstanten. Die Thüringer EISREGEN gehören definitiv dazu. Unbeirrt und nicht der Bissigkeit müde werdend, präsentieren uns die beiden Protagonisten Roth und Yantit seit 1998 ein Album nach dem anderen. Das letzte Werk "Leblos" aus dem Jahr 2020 erreichte Platz 6 in den deutschen Albumcharts, der Erfolg gibt der Band definitiv recht. So ist es nicht verwunderlich, dass ein weiteres Album von EISREGEN auf uns hernieder prasselt. Es heißt "Grenzgänger" und wartet mit insgesamt 12 Songs auf. Eine Bonus CD mit fünf weiteren Tracks gibt es noch dazu.
Große Überraschungen darf man auch auf dieser Platte kaum erwarten. Wie immer gilt bei EISREGEN: Hasst es oder liebt es. Was bereits auf dem fast zwanzig Jahre alten Album "Wundwasser" so abscheulich gut funktioniert hat, findet nun ein weiteres Mal den Weg auf einen Tonträger. Musikalisch irgendwo zwischen NDH und Death Metal einsortiert, versteht EISREGEN es auch auf "Grenzgänger", bizarre und bisweilen perverse, aber irgendwie auch ironische Gedanken in Worte zu fassen und mittels oben erwähnten Musikgenres düster zu untermalen. Dabei geht man dieses Mal bisweilen etwas sensibler vor, der Pfad des allzu Heftigen wird dann und wann dezent verlassen. Mit 'Die Frau im Turm' hat man einen überwiegend melodischen Song an Bord, der sich sogar im Radio gut machen würde. Wenn es sich dabei allerdings nicht um EISREGEN gehandelt hätte, denn trotzdem ist das noch lange kein Mainstream-Schmusesong. Auf jeden Fall aber eines der absoluten Glanzstücke dieser Band. Mit 'Grenzgänger' und 'In Einzelteilen' bekommt der geneigte Fan jedoch die volle Breitseite der EISREGEN'schen Ekstase um die Ohren geknallt. 'Für den Kaiser' beschäftigt sich mit der für die Kaiserzeit übliche Obrigkeitshörigkeit, die letzten Endes zum ersten Weltkrieg geführt hat.
Mit den erwähnten Songs hat EISREGEN jedoch schon einen großen Teil des Pulvers verschossen, gegen Ende hin plätschert das Album dann so ein wenig dahin. Insgesamt bleibt die Band ihrer Linie treu. "Grenzgänger" reiht sich bedenkenlos in das bis dato abgelieferte Songmaterial ein, ist vielleicht sogar eines ihrer besseren Alben, auch wenn es minimal hinter dem Vorgänger zurückbleibt. Kein Album, dass bei mir persönlich ganz nach oben in die Liste wandert, aber hin und wieder brennt es nach wie vor unter den Nägeln, sich den einen oder anderen EISREGEN-Song zu genehmigen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens