EISREGEN - Knochenkult
Mehr über Eisregen
- Genre:
- Black Metal/Death Metal/Gothic
- Label:
- Massacre/Soulfood
- Release:
- 19.09.2008
- Stahlschwarzschwanger
- Treibjagd
- Erscheine!
- Das liebe Beil
- 19 Nägel für Sophie
- Sei Fleisch und Fleisch sei tot
- Schwarzer Gigolo
- Süßfleisches Nachtgebet
- Das letzte Haus am Ende der Einbahnstraße
- Knochenkult
<strong>Die "Meister des Makabren" schlagen mit einem starken Werk zu.</strong>
EISREGEN, die sogenannten "Meister des Makabren", wie die Band aus Thüringen oftmals tituliert wird, melden sich dieser Tage mit "Knochenkult" zurück. Auf mittlerweile sieben Alben kann die Formation zurückblicken, von denen ich offen gestanden bisher kein einziges gehört habe. Bis dato waren mir EISREGEN lediglich vom Namen her bekannt und ich räume ein, mich mit der Band schlicht und ergreifend nicht befasst zu haben.
Damit kann ich aus einer nahezu unbefangenen Perspektive heraus dieses Werk unter die Lupe nehmen. "Knochenkult" wurzelt musikalisch im Black Metal und im gemäßigten Death-Metal-Spektrum, wobei auch kleinere Gothic-Einflüsse (gerade bei den Keyboard-Passagen) und das eine oder andere klassische Gitarrenriff zu entdecken sind. Recht viele Kompositionen sind angenehm schwarzmetallisch angehaucht, allen voran die von Blastbeats durchsetzten Lieder 'Treibjagd', 'Das liebe Beil' und der Digipack-Bonustrack 'Blut Ist Leben', eine Neueinspielung eines alten Demos aus dem Jahre 1996. Die Gitarren sägen besonders bei diesen Stücken massiv und Frontmann M. Roth keift hier giftig ins Mikrofon, wobei die Texte trotz alledem sehr gut verständlich sind.
Apropos Texte: EISREGEN widmen sich in lyrischer Hinsicht primär menschlichen Abgründen und negativen Gefühlen. So bilden Eigenschaften beziehungsweise Gefühle wie Habgier ('Schwarzer Gigolo'), Mordlust ('Das liebe Beil', 'Treibjagd') und Rache ('19 Nägel für Sophie') den Grundstock der textlichen Ausrichtung der Stücke.
Doch trotz des hohen Maßes an gesunder Härte durch knackige Riffs, Tempo und keifenden Gesang kommen Melodien nicht zu kurz. Beispielhaft sei hierfür '19 Nägel für Sophie' genannt, das überraschend variabel daherkommt. Hier weichen sanfte Keyboardmelodien schroffen Riffs und recht guter Klar-Gesang wird von bösartigem Keifen durchbrochen.
Fazit: Mit ihrem aktuellen Werk "Knochenkult" werden EISREGEN dem vorauseilenden Ruf als "Meister des Makabren" voll und ganz gerecht. Musikalisch betrachtet, bietet diese Scheibe eine ganze Reihe von gut durchdachten Stücken, die mit etlichen Feinheiten wie Streicherpassagen (wenn auch als Samples), Akustikgitarren-Einschübe und gemäßigten Keyboard-Melodien gespickt sind. An Abwechslung und gelegentlich sogar Hitqualitäten mangelt es gewiss nicht. Gerade der mega-eingänge Clubhit 'Stahlschwarzschwaner' und die Kracher 'Das liebe Beil' sowie 'Treibjagd' fressen sich verdammt schnell in die Hirnwindungen hinein. Pure Geschmackssache ist natürlich der Gehalt der deutschsprachigen Texte, die vermutlich wieder für Zündstoff sorgen werden.
Mir persönlich gefällt diese Scheibe ausgesprochen gut und ich muss sagen, dass "Knochenkult" für mich eine sehr positive Überraschung ist. Für EISREGEN-Fans ist dieses Album wohl sicher ein Muss. Da ich unter den Stücken keinen Ausfall lokalisieren kann und auch die Produktion dieser Scheibe satt klingt, ist "Knochenkult" eine Empfehlung wert.
Jetzt bleibt bloß noch die Frage zu klären, warum man ein derart hässliches Coverartwork für dieses Album ausgesucht hat...
Anspieltipps: Das liebe Beil, Stahlschwarzschwanger, Treibjagd
- Redakteur:
- Martin Loga