EISREGEN - Todestage
Mehr über Eisregen
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 15.11.2013
- Waldgott
- Todestag
- DSDSL (Deutschland sucht die Superleiche)
- Höllenfahrt
- Lang lebe die Nadel
- Familienbande: Vater Tod und Mutter Leid
- Oh wie sie schrie
- Mitternacht
- Oststern am Narbenhimmel
- Tot - Untot
- Seele Mein
- Eisenherz
Ganz ohne Marzipan
Ein neues EISREGEN-Album bringt meistens ein großes Unterhaltungspotenzial mit sich, mal ganz unabhängig von der Musik. Es kam nicht selten vor, dass Alben kurz nach Veröffentlichung auf dem Index gelandet sind oder sonstige absichtliche Tritte ins Fettnäpfchen für Medienrummel sorgen. Im vorliegenden Fall der "Todestage" war es der Song 'Flötenmongo', der in letzter Minute noch von der regulären Albumversion entfernt wurde. Ein Auf dem Cover abgebildetes Poster des "Flötenmongos" wurde durch ein Bild der Band ersetzt. Diejenigen, denen die Fehlpressung ohne Zensur in die Hände gefallen ist, dürfen sich vermutlich über einen hübschen Wertanstieg freuen.
Abgesehen davon offenbart sich das zehnte Studioalbum wieder als wahre Wundertüte. Eingefleischte Fans haben sich an den bunten Stilmix mittlerweile gewöhnt, für alle anderen sind auch die "Todestage" eine kleine Herausforderung. Kaum glaubt man sich auf einem deutschsprachigen Black-Metal-Album wiedergefunden zu haben, wird man von elektronischen Samples und plakativstem Splatter-Humor in die bizarre EISREGEN-Welt getrieben. In Kombination mit den makaberen Texten muss man die Verrückten aus dem thüringischen Tambach-Dietharz mögen, um mit Songs wie 'Deutschland sucht die Superleiche' oder 'Oh wie sie schrie' überhaupt etwas anfangen zu können.
Insgesamt fehlt mir an den Todestagen die Subtilität, die es in der Vergangenheit trotz banalster Texte immer wieder gab. Außerdem war man musikalisch auf den letzten beiden Alben eindeutig besser unterwegs und hat die Morbidität besser unters Volk gebracht. Ist die Band etwa zu müde geworden, sich etwas zu trauen? In diesem Zustand ist EISREGEN lediglich die schwarzmetallische (und nicht so gute) Version von RAMMSTEIN. Und ob wir so etwas tatsächlich brauchen?
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Nils Macher