EL CACO - From Dirt
Mehr über El Caco
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Black Balloon Records/ Soulfood
- Release:
- 20.04.2007
- Beyond Redemption
- The Ones Remaining
- Crash & Burn
- Solid Rest (Seasonal Affective Disorder)
- Shadows Of Undone
- Nervous Breakdown Hide & Seek
- From Dirt
- Code Red
- Honey Tree
- Love Delayed
- White Flag
Norwegen. Rock. Musikland. Prüfen! WE, MOTORPSYCHO, BIG BANG, WASHINGTON, mindestens 21.666 Schwarzmetall-Gruppierungen. Weites Land, Rockbeauftragte, dunkle Sträucher, Stadt-Maut-Stellen, teures Bier wie nirgendwo sonst, lange geradlinige Straßen, Nebelberge, Trolle, Serpentinen und Selbstgedrehte ... mal sehen, was wir hiervon verarbeiten können. Um EL CACO zu beschreiben. Das neue Album, welches im April erscheint. "From Dirt" solle es ein, demnach dreckig klingen und doch kein Müll sein. Ich freue mich, es nachzuprüfen. Und brauche keine Metaphern.
Anfängliches Befremden. Das ist doch ... irgendwie wie Grunge. Oder ONLY LIVING WITNESS. Oder frühe STONE TEMPLE PILOTS. Aber irgendwie Neunziger. Zum Vergleich sind die restlichen drei Alben ab 2001 hinzuzuziehen. Die beiden ersten strotzten vor Selbstbewusstsein, Dicken-Eier-Riffs, und die hypnotisch klingende Stimme setzte einen feinen Kontrast. Der ist auch auf "The Search" von 2005 ähnlich gelungen, was den Norwegern in der Heimat auch den Durchbruch einbrachte. Aber die Bewegung ging hin zum reellen Hardrock-Song hin zur klareren Struktur zu glasigerem Sound. Erheblich berechenbarer. Das an sich ist kein Mindermerkmal. Der Dreier macht diese Musik, bei der der Schlagzeuger unter Umständen nach vorne spuckt, wenn er nach einem Solo wieder einsetzt. 'Crash & Burn' reitet einen punkigen Rhythmus, bevor die später immer mal wieder wahrnehmbare Frauenstimme wie Chili für die Ohren wirkt. Ein schönes Zwischenstück, in dem sich mehrere Duette hochschaukeln. Dann bringt sich der Song im Schnellverfahren selbst zur Strecke. Nächstens gefällt 'Shadows Of Undone', weil er durch Einfachheit und Durchgängigkeit besticht.
Der Beitrag über Nervenzusammenbrüche beendet dann die erste Hälfte der Platte - ein reiner Metalrock-Song. Das titelgebende Stück zeigt den Weg an, den die Norweger, die sich "Meister der Straße" nennen, eingeschlagen haben. Durchdachte und getragene Rhythmen überwiegen, was nicht recht dem akustischen Anspruch einer schnellen und staubigen Straße im Sommer entspricht. So doch eher der Fahrt durch die Wildnis Norwegens, die neben ihrer Schönheit immer gepaart ist mit Melancholie und ruhigen Tönen. Mit "From Dirt" hat EL CACO die erlernte, antrainierte Professionalität bewiesen - mit persönlich fehlt das entscheidende Stück Herz, um mich immer wieder nach den Songs der Platte sehnen zu können. In der Summe ist auch der durchgehend hohe stimmliche Einsatz recht eintönig - gut wird es, wenn die tiefer gelegenen Regionen der Stimmbänder zum Aufspielen gebeten werden.
Neben oben genannten Stücken auch noch diese empfehlenswert: 'Honey Tree' und 'White Flag', warm gespielter melodischer Rock auf ruppigem Skelett.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben