EL CACO - Uncelebration
Mehr über El Caco
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 21.04.2023
- The Taste Of Wine
- All In Favour
- The Contortionist
- Inventor
- Pockets
- Oxygen Loss
- Losing It All
- Uncelebrate
- In Pieces
Endlich wird wieder gebraten!
Das hat lang gedauert! Schon der Vorgänger "7" ließ vier Jahre auf sich warten, bis zu "Uncelebration" hat es jetzt ganze sieben Jahre gedauert. Mir sind die norwegischen Wüstlinge seit dem Smasher "Hatred, Love & Diagrams" ein Begriff und wenngleich ich in den letzten zehn Jahren keine Zeit fand, mal so richtig tief in die Diskografie einzusteigen, bezeichne ich mich als kleiner Fan. Da ist dann tatsächlich auch jede Verwunderung ob der langen Ruhe schnell verflogen, wenn der Opener 'The Taste Of Wine' direkt mit der fettesten trockenen Bratgitarre aufwartet, die ich seit langem hören durfte. Meine Herren, was ein grandioser Sound!
Es wird dann auch sehr schnell klar, dass das Trio aus Lillestrøm rein gar nichts verlernt hat. Auch das achte Album besticht durch unvorhersehbaren Abwechslungsreichtum. Da wird es mal metallhart, mal psychedelisch, es werden Ohrwürmer aus Hemden geschüttelt, ganz ohne überzogenen Pop-Appeal. Das erinnert so an manchen Stellen an die QUEENS OF THE STONE AGE ('Inventor', Alter!), an anderen an andere Größen wie KYUSS oder MOTORPSYCHO.
Wo ich die Gitarre von Anders Gjesti schon lobend erwähnt habe, ist auch noch ein Wort über den Gesang zu verlieren. Wo sich der bassende Sänger Øyvind Osa in der Vergangenheit schon auch mal etwas zu gleichförmig anhörte, ist die Leistung auf "Uncelebration" wirklich aller Ehren wert. Der gute Mann trifft immer den richtigen Ton und präsentiert sich unfassbar variabel. Der Wechsel von ruhig zu angriffslustig zu beinahe sphärisch gelingt etwa bei 'Pockets' unfassbar gut.
Hilfreich ist neben dem tollen Songwriting und den einzelnen Talenten auch die einwandfreie Produktion, die nicht nur Gitarre und Bass meterhohe Wände bauen lässt, sondern die auch dem Schlagzeug von Fredrik Wallumrød sehr viel Raum zur Entfaltung gibt. Zusammen mit den knusprigen Riffs wirkt die Musik dadurch nochmal aggressiver und härter. Aber nicht nur das. Ganz am Ende versteckt sich mit 'In Pieces' noch eine lupenreine Ballade mit atemberaubendem Refrain. Ganz großes Ohrenkino.
Das gilt eigentlich für das gesamte Album. Wer auch auf abwechslungs- und ideenreichen Stoner Rock mit ganz dicken Brettern steht, der hört sich EL CACO an und schreibt's am Jahresende auf die Liste. Danke.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring