ELECTRIC GUITARS - Freewheeler
Mehr über Electric Guitars
- Genre:
- Classic / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mighty Music / Target Group / SPV
- Release:
- 12.11.2021
- Dopamine
- Hot Blooded Woman
- Nervous Breakdown
- Zero Four
- Going Out
- Incoming
- Cut Loose
- Freewheeler
- The Rainbow
- Welcome History
Der Bandname ist nach wie vor Programm.
Auch wenn der Bandname nur sehr mäßig originell klingt, viel eindeutiger kann man nicht kolportieren, worum es geht. Das von den dänischen Saitenprofis Søren Andersen (der sowohl als Produzent wie auch als Musiker ein gefragter Mann ist, und zuletzt in der Band von Glenn HUGHES tätig war) und Mika Vandborg (der u.a. immer noch Mitglied bei GNAGS ist, einer der dienstältesten dänischen Rockbands überhaupt ) ins Leben gerufene, seit mehreren Jahren durchaus erfolgreich geführte Unternehmen, liefert jedoch auch auf seinem inzwischen vierten Longplayer keine selbstverliebten Exzesse an den Arbeitsgeräten.
Die Protagonisten haben das überhaupt nicht nötig, sondern setzen nach wie vor auf handgemachten, traditionsbewussten Hard Rock und offerieren einmal mehr durchweg eingängige Songs. Das stilistische Spektrum reicht dabei vom riffbetonten Hard Rock der kantigen Art bis hin zum Power Pop in US-typischer Spielweise. Da das Songmaterial durch variantenreiches Vortragstempo auch sehr abwechslungsreich gestaltet werden konnte, lässt sich "Freewheeler" als locker-flockiges, jederzeit leicht konsumierbares Album bezeichnen.
Mehr dürfte das Quartett auch gar nicht auf der Agenda gehabt haben. Vielleicht noch, dass die Nummern allesamt live funktionieren werden. Das steht außer Frage, doch auch auf Tonträger verfehlen die Tracks ihre Wirkung nicht. Zum einen, weil die beiden Recken auf Grund ihrer Routine natürlich ganz genau wissen, wie Songwriting in dieser Güteklasse läuft. Zum anderen aber auch, weil sie nicht davor zurückschrecken, ihre Inspirationsquellen offen zur Schau zu stellen, und sich so für eine gar nicht mal so kleine Zielgruppe interessant gemacht haben.
Im Gegenteil, schließlich lassen der Opener 'Dopamine' und das groovend-swingende 'Zero Four' an D-A-D denken, während 'Hot Blooded Woman' und 'The Rainbow' eine ähnlich elegante Coolness offerieren wie CHEAP TRICK. Auch beim Titeltrack hält man sich nicht sonderlich bedeckt, sondern lässt einen amtlichen Riff-Rocker mit AC/DC-Schlagseite aus den Boxen. Noch deutlicher nach der Einflussquelle tönt da nur noch 'Cut Loose'. Damit verbeugt sich ELECTRIC GUITARS ganz offenkundig, auch was den Gesang betrifft, ganz tief vor Phil Lynott. Feine Sache, so macht man sich sympathisch!
Natürlich gibt es innovativere Scheiben als "Freewheeler", für kurzweilige Unterhaltung und gepflegte G.I.T.A.R.R.E.N.-Rock-Unterhaltung ist aber definitiv gesorgt. Die Zielgruppe wird das bestimmt zu schätzen wissen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer