ELECTRIC JAGUAR BABY - Clair-Obscur
Mehr über Electric Jaguar Baby
- Genre:
- Garage Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Majestic Mountain Records
- Release:
- 05.09.2025
- Heroine
- Bring Me Down
- Stray From The Path
- My Way
- Goin' Thru The Blu, Part II
- Nightmare
- The Fastest Ride
- Anything
- Winterholidays Vs. Fuzzroutine
- Hownow
- The Oswald Cobblepot Complex
Garagensound ohne klares Konzept.
Die beiden Musiker von ELECTRIC JAGUAR BABY sind schon seit geraumer Zeit aktiv, haben bereits diverse EPs und Platten ins Rennen geschickt, sich aber in den letzten zehn Jahren nicht so recht einig werden können, welchem stilistischen Kurs man nun die Treue schwören möchte. Eine Platte wie "Clair-Obscur" erscheint da schon fast als sinnbildliche Dokumentation musikalischer Unentschlossenheit, weil die elf Songs überall und nirgendwo Halt machen, dabei sicherlich eine gewisse Unabhängigkeit genießen, letzten Endes aber doch zumeist wie Stückwerk klingen und nicht wie das Werk einer fokussierten, visionären Kapelle.
Das neue Album führt in alle erdenklichen Richtungen des psychedelisch gefärbten Garage Rocks, angefangen bei recht standesgemäßen, aber eben auch nicht wirklich wagemutigen Stoner-Nummern wie 'Heroine' und 'Bring Me Down' über fuzzige Punk-Geschichten wie 'Clair-Obscur' und 'The Fastest Ride' bis hin zu einigen schmutzigen Glam-Annäherungen im todlangweiligen 'My Way', das sich schnell als Tiefpunkt des neuen Releases festmachen lässt. Dabei ist es gar nicht mal tragisch, dass ELECTRIC JAGUAR BABY auf mehreren Hochzeiten tanzt, weil hierbei phasenweise auch eine ansteckende Agilität und darüber hinaus auch einigen Qualitäten im Songwriting festgestellt werden können, gerade wenn es dreckiger und flotter zur Sache geht. Allerdings bekommt "Clair-Obscur" den Compilation-Charakter dennoch viel zu stark aufgedrückt und ist in einem Rutsch schwierig anzuhören, weil sich die Band wiederholt verrennt, die vielen stilistischen Brüche nicht immer nachzuvollziehen sind und am Ende des Tages auch nicht jeder Versuch ein Treffer ist.
Zwar bekommt man zum Schluss hin noch mal gut die Kurve und präsentiert mit dem arg verzerrten 'Anything', dem ziemlich coolen 'Winterholydays Vs. Fuzzroutine' und dem Penguin-Tribut 'The Oswald Cobblebot Complex' noch ein paar lohnende Stücke, die so manchen durchschnittlichen Moment im Vorhinein wieder kompensieren. So ganz warm werde ich mit "Clair-Obscur" aber trotzdem nicht, schlicht und ergreifend weil hier nicht jeder Stein auf dem anderen sitzt und diese mehrfach benannte Unentschiedenheit die Stimmung und den Fluss des Albums nachhaltig beeinträchtigt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes