ELEINE - Until The End
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2018
Mehr über Eleine
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Black Lodge Records
- Release:
- 23.02.2018
- Story Untold
- Echoes
- Sanity
- From The Grave
- Whisper My Child
- Until The End
- Please
- Another Rite
- Hell Moon (We Shall Never Die)
- Prelude: Arise
- Break Take Live
Solides Mittelmaß - nicht mehr, aber auch nicht weniger
Und wieder einmal habe ich eine Scheibe aus Schweden zum reviewen bekommen, diesmal das zweite Album von ELEINE, das den Titel "Until The End" trägt. Die Band wurde 2011 gegründet und hat außer den beiden Longplayern noch diverse Singles veröffentlicht, vom aktuellen Release wurden bereits drei Songs ausgekoppelt. Wer hier jetzt melodischen Black Metal vermutet, den muss ich leider enttäuschen, denn ELEINE spielt Symphonic Metal mit weiblichem Gesang. Ein Genre, in dem es durchaus einige Perlen gibt, dafür aber umso mehr Mittelmaß und auch die einen oder anderen Rohrkrepierer. In welche dieser Kategorien "Until The End" einzuordnen ist, gilt es nun herauszufinden.
Der Bandname ist übrigens die Kurzform des Vornamens der Sängerin (Madeleine), die außerdem noch als Tattoo-Model arbeitet. Musikalisch würde ich das Ganze auch nicht als reinen Symphonic Metal bezeichnen, da auch sehr viele Gothic-Metal-Elemente enthalten sind. Zusätzlich zum weiblichen Gesang gibt es auch vereinzelt männlichen Klargesang und Growls, was ja in diesem Genre keine Seltenheit ist. Mich erinnert die Musik auch an vielen Stellen an EPICA, wobei die Arrangements bei ELEINE bei weitem nicht so ausgetüftelt sind und die Songs sich auch größtenteils in den mittleren und langsameren Geschwindigkeitsregionen abspielen.
Den Gesang von Madeleine empfinde ich als angenehm, sie singt auch nur selten richtig hoch, was den Songs richtig gut zu Gesicht steht. Ihre Stimme klingt auch in den mittleren Tonhöhen besser und kraftvoller. Die gelegentlichen Growls von Gitarrist Rikard verleihen dem Ganzen eine dezent düstere Note und sind ein guter Kontrast zum klaren Organ von Madeleine. Da er der einzige Gitarrist bei ELEINE ist, teilt er sich die Soli natürlich mit Tastenmann Sebastian. Für meinen Geschmack hätten ruhig mehr Gitarrensoli eingebaut werden können, gerade die reichlich vorhandenen langsamen Passagen hätten dann noch etwas mehr Abwechslung bekommen.
Die Keyboardsounds beschränken sich meist auf die klassischen Orchesterinstrumente, gelegentlich werden jedoch auch modernere, elektronische Sounds eingebaut. Auch hier hätte ein bisschen Abwechslung und eine etwas mutigere Auswahl nicht geschadet, man muss doch nicht in jedem Song die gleichen Orchestersounds verwenden. Ja, bei einigen Liedern werden auch mal andere Sounds verwendet, allerdings immer nur kurz und meistens am Anfang. Dann werden wieder die altbackenen Streicher ausgepackt und der Alltagstrott kehrt ein.
"Until The End" verfügt zwar durchaus über einen gewissen Charme, kann aber mit den aktuellen Veröffentlichungen größerer Genrekollegen (allen voran EPICA) nicht mithalten. Musikalisch ist das zwar alles ganz gut gemacht, aber die Songs reißen einfach nicht so mit und wühlen nicht so auf, wie das eben beispielsweise bei EPICA der Fall ist. Nicht ganz unschuldig daran ist sicher die meist getragene bis mittelschnelle Geschwindigkeit. Richtig schnelle Passagen gibt es auf "Until The End" praktisch nicht. Auch die Arrangements sind zwar nicht schlecht, aber auch nicht so ausgefeilt und dramatisch wie bei vielen anderen Bands dieses Genres. Somit kann ich der aktuellen Scheibe von ELEINE leider nur das Prädikat "solides Mittelmaß" verleihen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner