ELEPHARMERS - Western Wilderness
Mehr über Elepharmers
- Genre:
- Stoner Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Electric Valley Records
- Release:
- 24.10.2025
- The Underworld
- The Call Of The Wild
- Arcuentu
- Burning The Nest
- Dung Beetle
- Drifter
- Blind
- Towers Of Silence
- Genna Serapis
A trip to the Italian desert.
Was sind eigentlich ELEPHARMERS? Vielleicht soll es ja Elefanten symbolisieren, die sich nicht in den Porzellanladen, sondern in eine Apotheke verirrt haben - wer weiß?! Wobei dieses Bild jetzt auch nicht hundertprozentig passt, denn die ELEPHARMERS aus Sardinien servieren eine überwiegend eher entspannte Variante des Stoner Rocks - immer staubtrocken und mit beiden Beinen fest verwurzelt in den typischen Bestandteilen des Genres, aber ohne die großen Mitgehnummern, bei denen Arme und Beine durch die Luft fliegen. Der Sound ist amtlich und tönt schön kraftvoll und bisweilen brachial aus den Boxen, aber insgesamt wummert das schon recht unspektakulär vor sich hin und der Abnutzungseffekt nach mehrmaligem Hören des "Western Wilderness"-Neunerpacks ist nicht zu leugnen.
Insbesondere solch eine gechillte Nummer wie 'Arcuento' wartet zwar mit einem coolen Klangbild auf, will aber bei fast sechs Minuten Länge gefühlt auch nicht enden. Deutlich besser bekommt die Band das bei 'Towers Of Silence' hin, bei dem - obwohl mit sieben Minuten sogar noch ein bisschen länger - sich schön in einen Rausch gegniedelt wird und das einen schönen Drive mitbringt. Etwas spektakulärer, weil ungezügelter nach vorne, geht 'The Call Of The Wild' mit einem MOTÖRHEAD-artigen Riff - ein früher Lichtblick auf "Western Wilderness", der sich aber als einzelner wilderer Ausschlag in der ansonsten vor allem groovigen und fuzzigen Soundwand entpuppt. Beim Gesang ist es sicherlich so gewollt, dass dieser etwas gedämpfter und halliger in Erscheinung tritt und nicht so stark im Vordergrund steht wie das Riffing und die Gitarrenleads - allerdings könnten die Vocals dem Klangbild natürlich noch eine zusätzliche prägnante Note verleihen, die den Stücken aktuell jedoch nicht mitgegeben wird.
'Dung Beetle' hat ein paar coole Gitarrensequenzen, bei denen ich sogar mal kurz an Zakk Wylde denken muss, und die Slide Gitarre in 'Blind' macht ebenfalls Spaß. Man kann der Band also zurufen: Ruhig noch mehr wagen, noch mehr aus dem stilistischen Genre-Korsett ausbrechen - das könnte eine gute Maxime sein, um ELEPHARMERS als eigenständigeren Act zu etablieren. Denn der grundlegende Sound auf "Western Wilderness" gefällt mir echt gut und einige Parts der Klampfen sind hervorragend - jetzt sollte lediglich auf Langstrecke etwas mehr Abwechslung und Prägnanz rein.
So zieht sich der Eindruck durch die neun Nummern, dass die drei Italiener sich etwas zu sehr auf kraftvoll dröhnendes Midtempo-Geriffe beschränken, und wenn die Songs mal ein bisschen schneller nach vorne drängen, dann geschieht das auch nur auf die stets gleiche Art und Weise. 'Burning The Nest' und 'Drifter' könnte man mit ihren nahezu deckungsgleichen Mainriffs fast übereinander legen. Das Klangbild der Mucke ist ziemlich gelungen, es ist also eher noch am variablen und spannenden Songwriting zu feilen, aber um positiv zu enden: Es gibt sie schon - die guten und vielversprechenden Momente auf "Western Wilderness", auf denen sich aufbauen lässt. Ich werde auch beim nächsten Album wieder reinhören.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer


