ELLEREVE - Reminiscence
Reminiscence
Mehr über Ellereve
- Genre:
- Alternative / Dream Pop / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eisenwald Records
- Release:
- 31.03.2023
- Gossamer Wings
- In Infinite Light
- Cosmos
- Levitate
- I Am Enough
- The Empty Chair
- Oblivion
- Somewhere
- But Nowhere
03.05.2023 | 13:02
"Ein Anfang ist kein Meisterstück, doch guter Anfang halbes Glück." Anastasius Grün (1806 - 1876)
Lasst mich gleich zu Beginn zugeben, dass ich mich auf das Album beworben habe, weil ELLEREVE laut Starkult Promotion eine Nähe zu DARKHER erahnen lassen soll. Nachdem das letzte Album der Britin sehr stark war, könnte es beim direkten Vergleich für das Album der deutschen Singer-Songwriterin eng werden. Doch ebenso besteht die Chance, dass mit ausreichend Eigenständigkeit ein neuer dunkler Stern am Horizont erscheint. Soll heißen, ich bin gebührend neugierig auf die Scheibe und gespannt, ob meine Erwartungen im positiven oder negativen Sinne erfüllt werden.
Zunächst möchte ich aber gern noch ein wenig den Hintergrund des 2019 gegründeten Projektes näher beleuchten. ELLEREVE könnte aus dem Französischen mit "sie träumt" übersetzt werden, was gut zu einem weiblichen Singer-Songwriter-Konzept passt. Hinter dem Projekt verbirgt sich Elisa Giulia Teschner, die im Raum München ansässig ist und nach eigenen Angaben die naheliegenden Berge und Wälder schätzt. Manche mögen die junge Künstlerin schon als Sängerin der Dark-Pop-Band VARO kennen, mit deren Unterstützung auch das Album aufgenommen wurde.
Bisher kann ELLEREVE eine EP namens "Heart Murmurs" von Ende November 2020 und diverse Singles aufweisen, welche allesamt innerhalb der letzten zwei Jahre erschienen sind. Zudem hatte die Künstlerin auch schon mehrfach Gelegenheit, in Deutschland und Österreich solo Live-Auftritte zu absolvieren, zum Beispiel auf dem Stella Nomine Festival. Mit "Reminiscence" liegt somit nun das Debütalbum des Projektes vor, das insgesamt neun Tracks enthält, wovon zwei jedoch nur etwa anderthalb Minuten dauern. 'Gossamer Wings' ist einer davon und kann mit den gesprochenen Worten als Intro zum Album wahrgenommen werden. Der zweite ist das instrumentale 'Oblivion', das wie ein Interim erscheint. 'I Am Enough' ist ebenfalls ein ruhigerer Track und dennoch stark im Ausdruck, hauptsächlich durch den Gesang erzeugt, der teilweise in Layern auftritt. Die Instrumente treten lediglich begleitend in Erscheinung. Eine wildere Seite zeigt ELLEREVE beispielsweise in der zweiten Hälfte des Schlusstracks. 'In Infinite Light' ist dann der Song, der den DARKHER-Bezug zulässt. Vergleichbare Gitarrenklänge und gedehnter Gesang vor sphärischem Hintergrund am Anfang und Ende des Titels drängen das Gleichnis förmlich auf. Doch mit einem Melodiewechsel zwischendrin, bei dem Schlagzeug, eine höhere Stimmlage und noch mehr Gitarren zur Geltung kommen, wird für Abgrenzung gesorgt. Auf mich wirkt dieser Ausbruch in den Dream-Pop-Bereich nach dem vorherigen Klangbild fast zu fröhlich, doch weniger dunkel gesinnte Seelen mögen sich vermutlich daran erfreuen. Aber auch an andere Künstlerinnen kommen Erinnerungen zutage. Im dreampoprockigen 'Cosmos' wird stimmlich eine starke Assoziation zur KALANDRA-Sängerin Katrine Stenbekk erweckt. Nach dem Intro mit spoken words zum Gitarrenspiel ertönt in 'Somewhere' Gesang im Stile Chelsea Wolfes und darkrockige Melodien. Leider überzeugt der Gesang in der zweiten Hälfte nicht allerorten. Der sechste Song vom Album bietet einzelne, schön verquere Gitarrentöne an, zwischendurch werden diese zu einer verträumten Klangfolge verbunden, in die auch ein Schlagzeug einstimmt. Gegen Ende überzeugen hierzu passende Gitarrenriffs.
Als Anspieltipp möchte ich 'Levitate' hervorheben, in dem mir die Vocals am eigenständigsten erscheinen. Nach einer elektronisch ausgearbeiteten Einleitung, in die einige Gitarrentöne auf sehr angenehme Weise eingewebt wurden, entwickelt der Song mit dem ersten Refrain etwas mehr Schmackes. "Reminiscence" ist als Debüt schon recht gut gelungen, Platz nach oben ist aber natürlich noch vorhanden. Wäre ja auch schade, wenn so früh schon kein Raum zur Weiterentwicklung mehr bliebe. Potenzial ist deutlich erkennbar und kein Albumtitel kann als unliebsam, belanglos im Sinne von "gleich wieder vergessen" oder gar Totalausfall eingeordnet werden. Diese bravere, dreamrockige Variante zwischen DARKHER, Chelsea Wolfe und KALANDRA taucht nicht so tief in die Düsternis ein, sondern touchiert sie eher. Das Album wirkt bereits eigenständig genug, in der Hinsicht geht aber auch sicher noch was, wie man so schön sagt. Ein wenig mehr Lebenserfahrung zum Verarbeiten dürfte dabei helfen.
Zunächst möchte ich aber gern noch ein wenig den Hintergrund des 2019 gegründeten Projektes näher beleuchten. ELLEREVE könnte aus dem Französischen mit "sie träumt" übersetzt werden, was gut zu einem weiblichen Singer-Songwriter-Konzept passt. Hinter dem Projekt verbirgt sich Elisa Giulia Teschner, die im Raum München ansässig ist und nach eigenen Angaben die naheliegenden Berge und Wälder schätzt. Manche mögen die junge Künstlerin schon als Sängerin der Dark-Pop-Band VARO kennen, mit deren Unterstützung auch das Album aufgenommen wurde.
Bisher kann ELLEREVE eine EP namens "Heart Murmurs" von Ende November 2020 und diverse Singles aufweisen, welche allesamt innerhalb der letzten zwei Jahre erschienen sind. Zudem hatte die Künstlerin auch schon mehrfach Gelegenheit, in Deutschland und Österreich solo Live-Auftritte zu absolvieren, zum Beispiel auf dem Stella Nomine Festival. Mit "Reminiscence" liegt somit nun das Debütalbum des Projektes vor, das insgesamt neun Tracks enthält, wovon zwei jedoch nur etwa anderthalb Minuten dauern. 'Gossamer Wings' ist einer davon und kann mit den gesprochenen Worten als Intro zum Album wahrgenommen werden. Der zweite ist das instrumentale 'Oblivion', das wie ein Interim erscheint. 'I Am Enough' ist ebenfalls ein ruhigerer Track und dennoch stark im Ausdruck, hauptsächlich durch den Gesang erzeugt, der teilweise in Layern auftritt. Die Instrumente treten lediglich begleitend in Erscheinung. Eine wildere Seite zeigt ELLEREVE beispielsweise in der zweiten Hälfte des Schlusstracks. 'In Infinite Light' ist dann der Song, der den DARKHER-Bezug zulässt. Vergleichbare Gitarrenklänge und gedehnter Gesang vor sphärischem Hintergrund am Anfang und Ende des Titels drängen das Gleichnis förmlich auf. Doch mit einem Melodiewechsel zwischendrin, bei dem Schlagzeug, eine höhere Stimmlage und noch mehr Gitarren zur Geltung kommen, wird für Abgrenzung gesorgt. Auf mich wirkt dieser Ausbruch in den Dream-Pop-Bereich nach dem vorherigen Klangbild fast zu fröhlich, doch weniger dunkel gesinnte Seelen mögen sich vermutlich daran erfreuen. Aber auch an andere Künstlerinnen kommen Erinnerungen zutage. Im dreampoprockigen 'Cosmos' wird stimmlich eine starke Assoziation zur KALANDRA-Sängerin Katrine Stenbekk erweckt. Nach dem Intro mit spoken words zum Gitarrenspiel ertönt in 'Somewhere' Gesang im Stile Chelsea Wolfes und darkrockige Melodien. Leider überzeugt der Gesang in der zweiten Hälfte nicht allerorten. Der sechste Song vom Album bietet einzelne, schön verquere Gitarrentöne an, zwischendurch werden diese zu einer verträumten Klangfolge verbunden, in die auch ein Schlagzeug einstimmt. Gegen Ende überzeugen hierzu passende Gitarrenriffs.
Als Anspieltipp möchte ich 'Levitate' hervorheben, in dem mir die Vocals am eigenständigsten erscheinen. Nach einer elektronisch ausgearbeiteten Einleitung, in die einige Gitarrentöne auf sehr angenehme Weise eingewebt wurden, entwickelt der Song mit dem ersten Refrain etwas mehr Schmackes. "Reminiscence" ist als Debüt schon recht gut gelungen, Platz nach oben ist aber natürlich noch vorhanden. Wäre ja auch schade, wenn so früh schon kein Raum zur Weiterentwicklung mehr bliebe. Potenzial ist deutlich erkennbar und kein Albumtitel kann als unliebsam, belanglos im Sinne von "gleich wieder vergessen" oder gar Totalausfall eingeordnet werden. Diese bravere, dreamrockige Variante zwischen DARKHER, Chelsea Wolfe und KALANDRA taucht nicht so tief in die Düsternis ein, sondern touchiert sie eher. Das Album wirkt bereits eigenständig genug, in der Hinsicht geht aber auch sicher noch was, wie man so schön sagt. Ein wenig mehr Lebenserfahrung zum Verarbeiten dürfte dabei helfen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt