ELLEREVE - Umbra
Mehr über Ellereve
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eisenwald
- Release:
- 07.11.2025
- An Avalanche Of Shudders
- Like A Moth To A Flame
- Crawl
- Shores Of Solitude
- The Funeral
- Irreversible
- The Veil Of Your Death
- Swallowed & Disguised
- Lost In Longings
- Unravel
- Trauma
Emotional aufgeladen, ein Highlight in der Dark-Metal-Saison!
Zugegeben: Von der extrem emotionalen Darbietung von ELLEREVE-Frontdame Elisa Giulia Teschner bin ich sehr angetan. Die Sängerin der österreichischen Dark-Metal-Combo bringt so viel Gefühl und Leidenschaft in ihre Stimme, dass man sie manchmal sogar als typische Singer/Songwriter-Performerin wahrnimmt, die im düsteren Setting, in dem ihre Combo agiert, auf jeden Fall noch Räume nutzt und ausreizt, die so mancher klassisch ausgebildeten Stimme unzugänglich bleiben. Irgendwo zwischen Cristina Scabbia und Lana Del Rey findet die Musikerin aus Innsbruck die goldene Mitte - und glücklicherweise legen ihre Mitstreiter ihr auch den passenden Teppich aus, auf dem sie mit ihrer bewegende Performance mit all ihren Facetten und Nuancen so richtig in die Tiefe gehen kann.
ELLEREVE lässt sich auf dem neuen Album allerdings auch nicht wirklich leicht ausrechnen; zwischen melancholischem Doom, vereinzelten post-metallischen Strukturen, finsteren, manchmal Gothic-affinen Sounds und sehr intimen Passagen, in denen man glauben mag, dass Teschner sich noch ein wenig Anschauungsunterricht bei Tori Amos gegönnt hat, gibt es immer noch zahlreiche Zwischenräume, die den neuen Silberling bisweilen experimentell, vor allem jedoch abwechslungsreich klingen lassen. Der traurige, bedrückte Unterton behält den roten Faden in den Händen, doch drumherum bewegt sich ELLEREVE in alle Richtungen, generiert viele stille Passagen, kann ihnen aber auch mit metallischer Entschlossenheit die Stirn bieten und klare Kante zeigen, ganz individuell den jeweiligen Stimmungen angepasst. Mit 'The Veil Of Your Death' bietet die Scheibe zudem ein Duett mit HARAKIRI FOR THE SKY-Frontmann Michael J.J. Kogler, in dem auch die Hookline-Qualitäten der Österreicher in den Vordergrund rücken, ohne dabei auf die genreübliche Penetranz zu stoßen. Das ist alles kunstvoll arrangiert und anspruchsvoll präsentiert - und damit hebt sich ELLEREVE sofort von den vielen düsteren Auswüchsen in der Female-Fronted-Szene ab!
Der Effekt ist letzten Endes ähnlich wie zuletzt bei PARHELYON, allerdings mit dem Unterschied, dass "Umbra" noch ergreifender erscheint und tiefer unter die Haut geht. ELLEREVE muss man als Liebhaber finsteren Metals endgültig auf dem Zettel haben - und das neue Album natürlich sowieso!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes


