EMERALD (CH) - Forces Of Doom
Mehr über Emerald (CH)
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Shark Records/Crazy Life Music
- Release:
- 27.02.2004
- Enter Emerald Castle
- Until Freedom Returns
- Tears Of A Warrior
- Blood Of Our Kings
- Forever
- Something In The Dark
- Also Wild
- On The Wings Of Tonight
- Forces Of Doom
- Song Of Hope
- Birth Of A Legend
Wer beim ersten Durchlauf von "Forces OF Doom", dem zweiten Longplayer der Schweizer EMERALD, an Größen des U.S. Metal wie VIRGIN STEELE, OMEN oder WARLORD denkt und auch gelegentlich mal MANOWAR herauszuhören glaubt, liegt sicher nicht falsch. Aber auch frühe IRON MAIDEN scheinen hier und da ihre Spuren hinterlassen zu haben, und dementsprechend geht es musikalisch auch nicht ganz so stumpf-treumetallisch zu wie es das mittelalterliche Schloss auf dem Cover und die Songtitel vermuten lassen.
Vielmehr bieten EMERALD mit "Forces Of Doom" eine lockere und eingängige Mischung aus U.S. Metal und NWoBHM mit deutlicher Achtzigerschlagseite, aber trotzdem in modernem Power-Metal-Gewand (dem Vernehmen nach soll die erste Scheibe "Calling The Knights" deutlich sperriger, aber nicht minder gelungen gewesen sein). Dominiert wird das Ganze von den gelungenen Harmonien und Soli des Gitarristen Michael Vaucher und natürlich von der charismatischen und teilweise schwindelerregend hohen Stimme von Jvo Julmy. Damit muss man aber erst einmal klarkommen, denn etwas gewöhnungsbedürftig ist der Gesang schon und mag beim ersten Durchlauf vielleicht sogar abschrecken. Wer über diese Anpassungsphase hinweg ist, wird bei den darauf folgenden Durchläufen an dem bombastischen Intro und den zehn Songs von "Forces Of Doom" durchaus Gefallen finden. Vorausgesetzt, er erwartet nicht, dass hier True oder Power Metal neu erfunden werden.
Den Anfang macht 'Until Freedom Returns' mit seinen MAIDEN-lastigen Leads, gefolgt von den Hymnen 'Tears Of A Warrior' und 'Blood Of Our Kings'. Die folgende Pflichtballade 'Forever' ist leider so banal wie verzichtbar, aber das etwas vertracktere 'Something In The Dark' und der Rocker 'Also Wild' (tolles Solo) machen diese schnell wieder vergessen. Das VIRGIN STEELE-Cover 'On The Wings Of Tonight' (im Original 'On The Wings Of The Night' von der überragenden 'Age Of Consent') kommt mir ebenfalls überflüssig vor. Das ist zwar nett anzuhören, aber für ein Tribut zu nahe am Original und ohne besondere persönliche Note, für ein Cover allerdings dann doch wieder zu weit vom Original entfernt. Mit dem ohrwurmartigen Titeltrack 'Forces Of Doom', dem fast schon radiotauglichen 'Song Of Hope', das ein bisschen nach einer Mischung aus alten PRIEST und MANOWAR klingt, und dem melodischen 'Birth Of A Legend' setzen die Jungs allerdings noch drei Knaller nach, die über beträchtliche Langzeitwirkung im Gehörgang verfügen.
Schade, dass der Sound dem Songmaterial nicht so ganz Rechnung trägt und einen Tick zu flach klingt. Gerade dem hervorragenden Drummer Andy Bächler wäre eine etwas druckvollere Produktion mit mehr Punch zu wünschen gewesen. "Forces Of Doom" ist eine gute, sympathische und melodische Metalscheibe, die keine neuen Maßstäbe setzt, aber in der Zielgruppe auf jeden Fall gut ankommen sollte.
Anspieltipps: Until Freedom Returns, Tears Of A Warrior, Forces Of Doom, Birth Of A Legend
- Redakteur:
- Klaus Coltrane