EMERGENCY GATE - Infected
Mehr über Emergency Gate
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fastball / Soulfood
- Release:
- 26.09.2014
- Sons Of The Second
- Going Under
- Revelation
- Your Last Smile
- Crushing Down
- We Wanna Party
- Infected Nightmare
- Drowning In Hate
- The Beginning
- Pathetic Me
- Loving Hate
- Peace Of Mind
Um Längen besser als zuvor!
Zugegeben, die letzten Werke - insbesondere das Anfang letzten Jahres erschienende "You" - waren ziemliche Rohrkrepierer, bei denen man nur allzu schnell nach dem Notausgang suchen wollte. Doch die Kunst des Rezensieren ist es auch, dass man an ein neues Album recht unvoreingenommen herantritt und gleichzeitig versucht, vergangene Luftschüsse auszublenden, obwohl das im Fall von EMERGENCY GATE echt schwer ist. Nun steht also anderthalb Jahre nach dem misslungenen "You" das neue Album "Infected" in den Startlöchern und immerhin brauche ich nun die beim Vorgänger angeforderten Kopfschmerzmittel nicht mehr ganz so dringend.
Stilistisch hat sich eher wenig bei den Münchenern verändert: Es gibt auch auf "Infected" erneut modernen Metalcore, der deutlich in die Melo-Death-Ecke schielt und hin und wieder einen leichten "Demanufacture"-Einschlag zeigt. Doch haben die Jungs um Frontmann Matthias Kupka ein wenig am Härtegrad geschraubt und siehe da, es haben sich wirklich einige brauchbare Stücke auf "Infected" versammelt: 'Going Under', 'Revelation', das wuchtige 'Crushing Down' und das mutige, da andersartige 'Drowning In Hate' können sich, wenn man die mehr als unnötigen Keyboard-Spielereien einmal komplett ignoriert, zumindest mit Abstrichen durchaus hören lassen und die Fehltritte der Vergangenheit etwas ausbügeln. Zusammen mit der ordentlichen Produktion und dem ansprechenden Artwork eines zerstörten Europas, schreitet EMERGENCY GATE zumindest zaghaft in die richtige Richtung, auch wenn man, wie im Infoschreiben angegeben, vom Metal-Olymp noch Lichtjahre entfernt ist.
Wie schon angemerkt, nerven die technoiden Synthesizer bereits ab dem Opener und bei einigen Songs ('Your Last Smile', 'The Beginning', um nur zwei zu nennen) juckt es einfach im Finger, die Skip-Taste zu drücken. Zudem kommt auch diese Platte leider nicht ohne den einen oder anderen lyrischen Fauxpass aus, sodass man ein ums andere mal die Hände vor das Gesicht legen muss.
Doch zumindest musikalisch lernt EMERGENCY GATE aus den Fettnäpfchen der Vergangenheit, wenigstens scheint es so, denn anders kann ich mir das zum Teil doch recht brauchbare Material auf "Infected" nicht erklären.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp