EMERGENCY GATE - Nightly Ray
Mehr über Emergency Gate
- Genre:
- Metal
- Label:
- Black Bards/Alive
- Release:
- 12.05.2006
- Nightly Ray
- Kill The Dying
- Another Day Nowhere
- The Inside
- In My Dreams
- Discre Pantz
- Breed Evil
- Soulstreamer
- Hold Me Again
- No Clown
- Guardian Of Time
- Rock Me Amadeus
- Eternal Echo
Okay, dann haue ich den bombigen Kalauer gleich zu Beginn raus: Man sucht zwar beim Hören des EMERGENCY GATE-Debüts nicht ständig verzweifelt nach einem Notausgang, ist aber doch froh, wenn er in Sichtweite ist (wäre das auch erledigt…). Auf "Nightly Ray" ist bis auf eine Ausnahme nichts wirklich schlecht, jedoch auch nicht viel gut. Biederer Durchschnitt. Mittelmaß. Der einzige Totalausfall unter den dreizehn Nummern ist die schreckliche Coverversion des FALCO-Hits 'Rock Me Amadeus'. Logisch, man kann aus einem fürchterlichen Track kein Meisterwerk machen, aber diese Schema-F-Neuauflage aus der Metaller-legen-ein-paar-verzerrte-Gitarren-unter-einen-Popsong-Mottenkiste ist uninteressant, unkreativ und völlig überflüssig – ein mahnendes Beispiel, wie man es auf gar keinen Fall machen sollte.
Das eigene Material ist ein wenig relevanter und kann ab und an zumindest mit ein paar brauchbaren Refrains aufwarten (die balladesken 'In My Dreams' und 'Hold Me Again' sowie das düstere 'The Inside'). Über weite Strecken ist die Mischung aus Frühneunziger-METALLICA und ein paar kleineren Gothic-Tupfern aber viel zu unspektakulär. Die Arrangements sind nicht gerade der allerletzte Innovationsschrei, die Riffs haben wenig Pfiff (zusätzlich klingen die Gitarren auch noch pappig), und der Gesang von Fabian Kießling ist technisch absolut okay, aber nicht besonders ausdrucksstark. Ein wirklich herausragender Shouter hätte aus Nummern wie 'Kill The Dying' oder den rockigen 'Another Day Nowhere' und 'Discre Pantz' (upps!) letztlich vielleicht noch was rausholen können. So bleibt allerdings nur der Eindruck, alle Melodien bereits vorher schon gekannt zu haben, wobei die Hit-Trefferquote insgesamt auch noch ziemlich niedrig ist.
Somit bestätigt sich unterm Strich die Skepsis, die sich bei mir breit machte, als ich im Infozettel lesen musste, wie die Saitenfraktion ihre Instrumente stimmt (!). Wen interessiert das? Warum wird das erwähnt? Tja, weil es sonst nicht viel zu berichten gibt. Hoffnung macht, dass "Nightly Ray", wie erwähnt, die erste Platte der Jungs ist und so noch jede Menge Steigerungspotenzial vorhanden ist; kaufen muss man das Ding deshalb natürlich trotzdem nicht. Ach ja, und die Nu-Metal-Elemente, die angeblich hier versteckt sein sollen, suche ich immer noch.
Anspieltipps: In My Dreams, The Inside
- Redakteur:
- Oliver Schneider