EMERGENCY GATE - The Nemesis Construct
Mehr über Emergency Gate
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Twilight Zone Records (Twilight-Vertrieb)
- Release:
- 30.04.2010
- Alternative Dead End
- Nothing To Lose
- Dark Side Of The Sun
- Story Of A Psychopath
- An End To The Age Of Man
- Point Zero
- Excite!
- As My Bride Criese Blood
- This Time
- The Green Mile
- Diary Of Nightmares...
- In Vain
- World Escape
Die Erben der neuen IN FLAMES!
Eigentlich müssten EMERGENCY GATE auf der Erfolgsleiter schon höhere Sprossen eingenommen haben. Mit dem Debütalbum "Nightly Ray" feierte die Band bereits einen Achtungserfolg und verdiente sich in der Fachpresse beste Kritiken und eine Menge Lob. Im Anschluss an den Release ging es jedoch drunter und drüber: Die Zuständigkeiten auf Seiten des Labels wurden so lange verschoben, bis der komplette Support gestrichen wurde, Frontmann Fabian Kießling quittierte daraufhin entnervt seinen Dienst und brachte die Band schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Statt jedoch die Brocken hinzuschmeißen und sich aus der Bahn werfen zu lassen, beschlossen sich die verbliebenen Mitglieder, nicht den Notausgang zu suchen und es mit vereinter Kraft ein weiteres Mal nach oben zu schaffen. Gesagt, getan. Mit "The Nemesis Construct" kehren EMERGENCY GATE nämlich genau mit dem Selbstbewusstsein zurück, welches in dieser schweren Phase gefragt war!
Das zweite Album ist dabei im Grunde genommen kein revolutionärer Akt, geschweige denn ein Werk voller Innovationen und Fortschrittlichkeit. Zwar sind die 13 Songs auf "The Nemesis Construct" durch und durch modern und mit allerhand zeitgemäßen Materialien ausgestattet, in Sachen Songwriting aber nicht mehr oder weniger spannend als die letzten Platten von IN FLAMES und SONIC SYNDICATE. Mit anderen Worten: Es sind die Hooks, die es rausreißen müssen, die den Funken zur Explosion bringen und schließlich aus etwas relativ Gewöhnlichem etwas absolut Herausragendes machen.
Letzteres ist über weite Strecken in der Tat gelungen, denn die Symbiose aus Samples, Brachialgitarren, Killer-Melodien und variablen Vocals passt bei EMERGENCY GATE richtig gut zusammen, was sich gerade in den Momenten so richtig bemerkbar macht, wenn die Songs zur überschäumenden Hektik tendieren, aber dennoch die Kontrolle bewahren. 'Nothing To Lose' und das stark an jüngere IN FLAMES erinnernde 'Story Of The Psychopath' sind hier Paradebeispiele, aber auch Ohrwürmer wie 'Point Zero' oder das von EVERGREY-Fronter Tom Englund veredelte 'Dark Side Of The Sun' spielen eine bedeutende Rolle für den starken Output, den die Band auf ihrem Zweitling verewigt hat. Lediglich zum Ende hin können EMERGENCY GATE ihrem Publikum nicht mehr viel Neues bieten, so dass sich Stücke wie 'This Time' und 'Diary Of Nightmares' ein wenig in den Rezitierungen früherer Songs verlaufen. Dies ist jedoch bei der Masse an konsequent und fokussiert umgesetzten Hooklines nicht weiter tragisch; überzeugt haben EMERGENCY GATE bis hierhin nämlich längst. Und da die Konkurrenz in letzter Zeit auch eher schlecht als recht gefällt, sind die Deutschen eine absolut lohnenswerte Alternative!
Anspieltipps: Dark Side Of The Sun, Point Zero, As My Bride Cries Blood
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes