EMINENCE - The Stalker
Mehr über Eminence
- Genre:
- Neo Thrash / Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 07.08.2015
- Self Rejection
- Unfold
- 3 Times
- Reverse
- Veins Of Memories
- The Stalker
- Eyetricity
- Mutation
- Critical Path
- No Code
- Visions Of Hate
- Bonus Track: Live Set from Belo Horizonte
Brasilianische Klingen, etwas abgestumpft.
Was passiert, wenn wütendes PANTERA-Riffing auf Neo Thrash Marke MNEMIC trifft und mit groovemetallischen Rhythmen unterfüttert wird? Klingt nach einer explosiven Mixtur? Was die Brasilianer EMINENCE (natürlich im Geiste des übergroßen Landsmannes Max Cavalera) auf ihrem jüngsten Langspieler abliefern, schlägt genau in besagte Kerbe, hat allerdings eher etwas von stumpfen Hieben mit dem Flachspaten anstelle von scharfen Urwaldklingen. Der heuer im Digipack wiederveröffentlichte 2013er Langspieler "The Stalker" drückt mit saftigen, tiefen Riffs aus den Boxen, geht tempomäßig anständig nach vorne, hebt sich aber leider kaum noch von der Modern-Trash-Flut der vergangenen Jahre ab.
Abgesehen davon, dass die schweren Grooves durchaus zum Moshen animieren, lässt sich über die ersten Tracks von "The Stalker" nicht viel berichten. Schreihals Bruno Paraguay bellt sich die Seele aus der rauen Kehle, die Instrumentalfraktion ballert sich kompromisslos den Weg frei – wer seine Anlage oder die Nerven der Nachbarn auf Belastbarkeit testen will, hat mit diesem Elftracker das passende Werkzeug zur Hand. Alleinstellungsmerkmale im Sound und Songwriting sind allerdings weitestgehend Fehlanzeige. Und auch wenn die Südamerikaner zur Albummitte in Nuancen abwechslungsreicher agieren (melodische Ansätze in 'Veins Of Memories', WHITECHAPEL-Todesbleigeballer beim Titeltrack), ist "The Stalker" mit "nicht schlecht, aber irgendwo schon zu oft gehört" bereits hinreichend beschrieben. Einige gänzlich unspektakuläre Interludes reduzieren die Anzahl an brauchbaren Songs dann unglücklicherweise noch zusätzlich. Entweder sollten sich die vier Südamerikaner um mehr Abwechslung in ihrem Songwriting bemühen (die seltenen exotischen oder psychothischen Sounds verpuffen letztlich wirkungslos), oder zumindest den Grad an Aggression beständiger im roten Bereich halten, so wie das gegen Ende beim groben 'No Code' endlich konsequent betrieben wird.
EMINENCE liefert mit dem Nachfolger des vielgelobten 2008er Outputs "The God Of All Mistakes" sicherlich ein ordentliches Lebens-, aber mitnichten ein echtes Ausrufezeichen ab. Für die Bewerbung als Einheizer von ILL NINO oder EKTOMORF könnte "The Stalker" reichen, um über den langjährigen Undergroundstatus hinauszuwachsen müsste die Truppe aber noch mehr bieten als allein fettes Groove-Metal-Gebolze und aggressives Neo-Thrash-Feeling.
Anspieltipps: No Code, Veins Of Memories, The Stalker
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause