EMPIRE OF DISEASE - Shadows In The Abyss
Mehr über Empire Of Disease
- Genre:
- Melodic Death / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- XTREEM Music
- Release:
- 07.11.2023
- The Valley
- Time For A New Era
- Ghost Of The Past
- Digging Our Graves
- The Game
- Dark Side Of The Soul
- From The Depths
- Scum
- Shadows In The Abyss
Solider Melodic-Thrash-Brocken ohne große Höhepunkte.
Aus dem spanischen Bilbao kommt die Metalband EMPIRE OF DISEASE, die im Jahr 2018 von Schlagzeuger Iban Hernando gegründet wurde. Es sollten aber einige Jahre ins Land ziehen, bevor Iban ein stabiles Lineup auf die Beine stellen konnte. Entsprechend erschien das Debüt "With All My Hate" auch erst im Jahr 2021, konnte dafür aber gerade in der spanischen Heimat auf positive Reaktionen zählen. Nun stellt der Vierer, der aktuell aus Gorka Díez (Gitarre, Samples), Pintxo Wayewta (Gesang), Xabier H Zarraga (Bass) und Iban selbst besteht, mit "Shadows In The Abyss" seinen zweiten Langspieler in die Regale und möchte auch den Rest des europäischen Festlands erobern.
Ob der Erfolgsaussichten dieses Unterfangs bin ich aber noch skeptisch, denn rein musikalisch habe ich gerade von der iberischen Halbinsel zuletzt deutlich spannendere Bands gehört als EMPIRE OF DISEASE. Dabei ist der Vierer mit seiner modernen Auslegung des Melodic Death Metals, die auch gerne einmal in Richtung Metalcore schielt, durchaus am Puls der Zeit unterwegs. Und auch die melodischen Thrash-Metal-Versatzstücke, die immer gerade in der Gitarrenarbeit Anwendung finden, sind aktuell ja durchaus beliebt und fügen sich auch hier etwa in einer flotten Nummer wie 'Ghost Of The Past' durchaus gut ins Gesamtbild ein. Schlussendlich ist die handwerkliche Umsetzung aller Instrumente hervorragend, wobei allerdings Fronter Pintxo mit seinen heiseren Screams und Shouts ab und an doch etwas stimmliche Vielfalt vermissen lässt.
Nein, die Grundvoraussetzungen stimmen bei EMPIRE OF DISEASE, aber der Teufel liegt ja bekanntlich im Detail. Und auch "Shadows In The Abyss" macht da keinen Unterschied, denn während man auf den ersten Blick von den durchweg sehr temporeichen Nummern gut unterhalten wird, stellt man nach dem Genuss der Platte im Rückblick aber fest, dass irgendwie kaum etwas Zählbares hängengeblieben ist. Das liegt zum Teil daran, dass Gorka an der Gitarre zumeist einen weiten Bogen um die Lead-Gitarre macht und es damit verpasst, den Songs in Abwesenheit von gesanglichen Widerhaken einen melodischen Wiedererkennungswert zu verpassen. Dazu reitet die Sechsaitige wie im eben erwähnten 'Ghost Of The Past' oftmals auch deutlich zu lange auf einem Riff herum. Egal wie gut selbiges auch ist, etwas mehr als ein markantes Gitarren-Motiv braucht eine Nummer schon, um wirklich überzeugen zu können. Dass die Spanier es aber auch besser können, zeigt etwa 'From The Depths' im hinteren Drittel der Scheibe, denn mit etwas mehr Fokus auf den Gitarrenleads kann die Nummer plötzlich in ähnlichen Sphären operieren wie die Genre-Konkurrenz.
Insgesamt ist das Imperium der Krankheit aber viel zu selten auf jenem gerade erwähnten Niveau unterwegs, weswegen außer solidem Handwerk und guten Ansätzen auch wenig Lobpreisung für "Shadows In The Abyss" angeführt werden kann. Am Ende ist der Silberling nämlich nur solide Genrekost mit vereinzelten Höhepunkten, die ich leider wohl nach wenigen Tagen wieder komplett aus dem Gedächtnis gestrichen haben werde. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs