EMPIRE, ALEC - Futurist
Mehr über Empire, Alec
- Genre:
- Industrial Rock
- Label:
- Empire Records/DHR/Rough Trade
- Release:
- 04.04.2005
- Kiss Of Death
- Night Of Violence
- Overdose
- Gotta Get Out
- Point Of No Return
- Vertigo
- Make ' Em Bleed
- Hunt You Down
- Uproar
- In Disguise
- Terror Alert: High
- XXV3
ALEC EMPIRE wird in Insider-Kreisen als Gott angebetet, was vor allem auf seine Arbeit mit ATARI TEENRAGE RIOT zurückzuführen ist. Mit dieser Avantgarde-Noise-Punk-Gruppe hat sich der Meister des Industrials für höhere Aufgaben beworben und konnte infolgedessen unter anderem Remixes für NINE INCH NAILS, SLAYER, BJÖRK, RAGE AGAINST THE MACHINE und MINISTRY anfertigen. Doch auch solo ist der eigenwillige Künstler recht erfolgreich unterwegs und wird vor allem in Großbritannien ständig abgefeiert.
Warum das so ist, kann man auf dem neuen Album "Futurist" nachhören, einer weiteren schmerzlichen Attacke auf die verweichlichten Ohren des Bubblegum-Pop-Publikums, dieses Mal aber mit weitaus mehr rockigen Klängen als bei seiner Stammband. Zwar kommen die Industrial-Roots in beinahe allen Tracks noch deutlich zum Vorschein, werden manchmal sogar komplett in den Vordergrund gerückt, doch über dies hinaus hat sich ALEC EMPIRE erlaubt, sich beim dreckigen Rotz 'n' Roll zu bedienen und diesen mit einigen recht verzerrten Effekten zu belegen. Das Ergebnis kann sich in der Tat sehen und hören lassen. Fette Rockmusik mit stampfenden Riffs und einem aggressiven Mann hinterm Mikro, der sich das eine oder andere Mal die Lunge aus dem Leib zu brüllen droht. Dieses Mal klingt das Ganze wie eine übergeschnappte Version von TURBONEGRO, also noch mehr verzerrt als bei den Deathpunks aus Norwegen, dafür aber wiederum nicht so eingängig. Die Endzeitstimmung hat sich der Protagonist dieses Projektes nämlich beibehalten und treibt sie gerade beim bedrohlichen Finale mit 'Terror ALert: High' und 'XXV3' auf die Spitze ...
Aber trotzdem, "Futurist" ist ein Rockalbum, ein etwas außergewöhnliches dazu und insgesamt auch ein sehr gutes. Natürlich geht ALEC EMPIRE nicht mehr ganz so abgefahren wie bei ATARI TEENAGE RIOT zu Werke, aber das bedeutet nicht, dass das neue Material minder intensiv wäre. Gut, ein oder zwei etwas schwächere Tracks finden sich auch ein, aber das Gesamtresultat ist mal wieder sehr überzeugend, weshalb Freunde von MARILYN MANSON über NINE INCH NAILS bis ATARI TEENAGE RIOT hier nicht nur ein Ohr riskieren dürfen, sondern die Platte auch direkt entführen können.
Anspieltipps: Kiss Of Death, Hunt You Down, Gotta Get Out
- Redakteur:
- Björn Backes