EMPIRES OF EDEN - Guardians Of Time
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/24
Mehr über Empires Of Eden
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 15.11.2024
- The Dawn March
- The Guardians Of Time
- When Will It End
- Mortal Rites
- The Inner Me
- When The Beast Comes Out
- Arabian Nights
- Stand United
- August Runs Red
- Baptise This Hell
- The Devil's Only Friend
- August Runs Red (Alternative Version)
Solide Hausmannskost für den Freund europäischer Metal-Klänge.
Der Metal europäischer Prägung aus den Neunziger Jahren hat bei mir immer einen Stein im Brett. HAMMERFALL, BLIND GUARDIAN, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, RHAPSODY, RUNNING WILD, GRAVE DIGGER oder GAMMA RAY - da schlägt mein Herz oft höher! EMPIRES OF EDEN ist ein typisches Projekt mit etlichen zusammengewürfelten Musikern. Das muss nichts verwerfliches sein. Ich höre zum Beispiel im AOR gerne solche Scheiben aus dem Hause Frontiers Records. "Guardians Of Time" erscheint dagegen bei Massacre Records und wird von Gitarrist Stu Marshall (DUNGEON, DEATH DEALER) angeführt. Es gab bereits vier Alben des Künstlers, die durchaus hörenswert waren, aber keine Widerhaken hatten. Will heißen: beim Anhören war das immer schön, danach aber auch zügig aus dem Gedächtnis verschwunden.
Die gleiche Herausforderung empfinde ich bei der neuen Scheibe. Handwerklich ist das super gemachter europäisch geprägter Metal, durchaus also in einer Nachfolge zu DUNGEON denkbar. Der Metal wird mit starken Soli angereichert, ist erstaunlich hart und erstklassig produziert. Zudem hat man diesmal nicht ganz so illustre Sänger wie auf früheren Alben zu bieten. Waren damals Udo Dirkschneider (ACCEPT, U.D.O.), Rob Rock (IMPELLITTERI, AXEL RUDI PELL), Zak Stevens (SAVATAGE), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) oder Mike Vescera (LOUDNESS, YNGWIE J. MALMSTEEN) dabei - also ein Sängeraufgebot, das man fast auf AVANTASIA-Niveau sehen konnte - sind es diesmal weitestgehend unbekannte Sänger. Klar, John Gallagher am Bass ist irgendwie cool, aber den großen Impact hat er nicht. Neben Rückkehrer Rob Rock kenne ich selbst von den Bandnamen der sonst beteiligten Sänger nur DRAGONLAND. Jonas Heidgert ist da beteiligt. Die anderen Truppen sagten mir gar nichts, und das will schon etwas heißen. Da Rob Rock am Start ist gibt es natürlich trotzdem starken Gesang, aber die ganz großen Highlights fehlen, die es auf den früheren Alben einfach durch die extrem eigenständigen Sänger gab. An der musikalischen Qualität gibt es überhaupt nichts zu meckern, das ist alles sehr solide gemacht.
Aber irgendwie ist es auch nie mehr. Die Drums ballern sich durch die Gehörgänge, aber sind danach ebenso wieder weg wie die Gitarrenleads. Für mich ist das schon traurig, denn grundsätzlich bin ich dem Album mit großer Sympathie begegnet. Versteht mich bitte nicht falsch, hier wird wirklich solide Hausmannskost eingebracht, und wer den europäischen Metal der Neunziger eher in der BRAINSTORM-Schule mag, der darf auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Wer aber eine herausragende Metal-Scheibe sucht, der wird hier nicht fündig. Aber: Es kann auch nur Herausragendes geben, wenn es eine solide Masse gibt, aus der man herausragen kann. In dieser gehört EMPIRES OF EDEN zu den guten Playern. Doch mehr ist es eben nicht.
Anspieltipps: The Guardians Of Time, Mortal Rites
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer